KUNSTRADIO


I.
Der Beitrag der italienischen Futuristen zur Radiokunst



Eine wichtige Grundlage der Radiokunst von heute ist bei den italienischen Futuristen zu suchen und zu finden. Darunter z.B. auch die Überlegung, daß jede Manifestation unseres Lebens von Geräuschen begleitet wird.

Am 2. Juni 1913 stellte der italienische Künstler Luigi Russolo in Modena bei einem futuristischen Abend dem erstaunten Publikum einen seiner Geräuscherzeuger - Intonaumori - vor. Im August 1913 ertönten im Hause des Fillipo Thommaso Marinetti in Mailand vor der versammelten Auslandspresse 15 Intonarumori. 1933 schrieb Marinetti ein Manifest über das Radio ("LA RADIA") in dem er den kreativen Umgang mit Schallwellen und damit die Entwicklung einer universellen und menschlichen Kunst forderte.


II.
"Matera Sassi"


von Nicola Sani

"Matera Sassi" ist eine Aufnahme aus der süditaliensichen Stadt Matera aus dem Jahre 1988. Nicola Sani hat im Auftrag des WDR Köln, für die Reihe "Metropolis" des WDR Hörspielstudios eine akustische Klangfotographie der Provinzhauptstadt Matera und der Sassi - zwei heute verlassene Stadtviertel, deren Häuser und Wohnungen in den weichen Kalktuff der Graviner-Schlucht gehauen sind, erstehen lassen.

Das Stück "Matera Sassi" hat 3 Kapitel: "Die Landschaft und die Sassi", "Das Alltagsleben der Menschen" und "Ein Fest". Sani hat dazu vor Ort Tonaufnahmen gemacht, die dann in Rom im Studio der SIM - der Societa Informatica Musicale - nachbearbeitet wurden.


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1989 Calendar 1