Einen Count-down stellt auch die Radioarbeit von Wolfgang Temmel dar. Wolfgang Temmel der bei der Ars Electronica 1989 Radioprojekte realisiert hat, ist unter anderem mit Bildern und Installationen vor allem auch im öffentlichen Raum hervorgetreten. Seit dem 4. Oktober 1989 grub Temmel an einem Radiotunnel. Er hat tagtäglich jeweils 1 Minute mit dem Kassettenrekorder aufgenommen: am 4. Oktober von 22.44 Uhr bis 22.45 Uhr. Am 5. Oktober von 22.45 Uhr bis 22.46 Uhr und so weiter. Diese Minuten hat er chronologisch zusammengesetzt bis zu der am 18.10.1989 aufgenommenen Minute. In der letzten Minute seines Radiotunnels am 19.10.1989 kam Temmel live ins Studio des Wiener Funkhauses. "Radiotunnel 2" heißt die Arbeit übrigens weil Temmel schon vor dem 4. Oktober begonnen hat an einem viel längeren "Radiotunnel 1" zu arbeiten und zwar für die Serie "Zeit-Radio-Zeit" des Landesstudio Steiermark.
Im Jahre 1900 schrieb der Kunstkritiker Richard Nuter: "Durch das Medium der Kunst empfinden wir das Leben. Nicht mehr neben dem Leben, sondern im Leben selbst wird die Kunst dahergehen."
Zu "Radiotunnel 2" meint Wolfgang Temmel: Zum Hören seines Stückes gibt Wolfgang Temmel noch folgende Anleitung: "Am besten sie schalten das Licht aus, lehnen sich zurück, um beim Hören zu sehen." |