Lukas Cejpek, freier Schriftsteller, Theater- und Hörspielregisseur, hat sein Hörstück im digitalen Studio RP4 des Wiener Funkhauses realisiert.

RP4 - ein Studio mit großer Bandbreite an technischen und künstlerischen Nutzungsmöglichkeiten, ein Ort, an dem Ideen mittels Technik als Radiokunst wahrnehmbar gemacht werden. Um diesem Anspruch gerecht zu werden, muß erst einmal der ZUGANG zum Studio über die SPRACHE gefunden werden: ACCESS. In diesem Stück eröglicht es Lukas Cejpek auch den Kunstradio-HörerInnen diese Suche nach dem ZUGANG akustisch mitzuverfolgen und nachzuvollziehen.

Bedienungsanleitungen, Werbeprospekte und Inventarlisten, gelesen von Judith Matiegowsky, machen das RP4-Studio und seine Ausstattung hörbar. Der Titel des Stücks "Exzess" bezieht sich auf den Vorgang des Verdichtens bzw. "Ausartens" von Sprache in ein Gebilde aus Klang und Rhythmus, dessen Bedeutung nicht mehr in der Verständlichkeit der Sprachsymbole, der Wörter liegt. Durch den natürlichen Sprechrhythmus-und-klang erhält das Hörstück - fast ohne technische Bearbeitung - eine eigene akustische Ästhetik.

Die alphabetische Aufzählung des Studioinventars wird von Regieanweisungen und zugleich von den in zahlreichen Verästelungen ausufernden technischen Detailerklärungen unterbrochen oder übertönt.

"In der akustischen Verarbeitung dieser Information zur Bedienung des Studios soll - so der Autor - zugleich das große VERSPRECHEN deutlich gemacht werden, das sie all jenen vermitteln, die den ZUGANG zum Studio über die Sprache gefunden haben: "ACCESS. Worte überlager sich zur allgemeinen Verständlichkeit".

"Über die Sprache Zugang zum Studio finden: ACCESS. Anhand von Bedienungsanleitungen, Werbeprospekten und Inventarlisten wird das RP 4 hörbar gemacht als ein großes Versprechen. Die Worte überlagern sich zur allgemeinen Verständlichkeit. XOVER: Crossover: Abk. für Übergangsfrequenz.

Wo Radiokultur im Verschinden begriffen ist, wirkt Radiokunst als Erinnerung." (Lukas Cejpek).