KUNSTRADIO


Ein Symposion zur Theorie und Praxis einer Kunst im elektronischen Raum. Am Beispiel der Radiokunst.
I. "Small Talk Unlimited"

Ein Radio-DAT-Konzert von Fritz Grohs


Listen

Die Arbeit"Small Talk Unlimited" wurde im Rahmen des Kunstradio - Symposions "Die Geometrie des Schweigens" im November 1991 erstmals realisiert.

Fritz Grohs, bekannt durch seine Arbeiten im audio-visuellen Bereich, gestaltet sein Radio-DAT-Konzert als Live-Mix. Das Radio nutzt er als akustische Quelle, aus der er sein Material schöpft.

Die Weiterverarbeitung dieses "täglichen Soundteiges", wie er es nennt, besorgen Sequenzer, Sampler und Menschen: ein Hörkuchen wird geformt. Radio-Akustik in ihren verschiedenen Erscheinungsformen, wie etwa Informationen und Geräusche, setzt Fritz Grohs als "Orchester" ein. Die unterschiedlichen Klangphänomene sind die Instrumente, mit denen es besetzt wird. Die Klangwelt des Tuners wird zur Tonquelle eines 15minütigen symphonischen Recycles. "It is a small world", meint der Autor dazu.


PLAY
Dauer: 16'59"
II. "0.00 Uhr"

eine Klanginstallation von Gue Schmidt

Die im Rahmen von Die Geometrie des Schweigens realisierte Klanginstallation des Bildenden Künstlers Gue Schmidt beruht auf einer Idee, die in alten geschichtlichen Kulturen von großer Bedeutung war: der Vorstellung einer periodisch wiederkehrenden neuen Schöpfung zu Beginn eines neuen kalendarischen Abschnitts. Für seine Arbeit "0.00 Uhr" hat Gue Schmidt monatelang Briefe an Rundfunkstationen in allen Zeitzonen der Erde geschrieben, mit der Bitte, ihm Kassetten mit der Null-Uhr-Ansage in derjeweiligen Landessprache zu senden. Diese Ansagen wurden während des Kunstradio-Symposions im Palais Liechtenstein mittels Tonbandmaschine und Lautsprecher exakt zu jener Uhrzeit durchgegeben, in der es in der Zeitzone des betreffenden Landes 0.00 Uhr war. Um 23 Uhr MEZ kam etwa die Null-Uhr-Ansage aus Helsinki in finnischer Sprache.

Zur Geltung kommen dabei vor allem auch die unterschiedlichen akustischen Effekte, der von Kultur zu Kultur verschiedenartige Stil, in dem der neue Tag verkündet wird. In dieser Kunstradio-Sendung muß die Koppelung der Ansagen an die Realzeit der verschiedenen Zonen in Ermangelung eines tagesumfassenden Zeitrahmens der Sendung natürlich unberücksichtigt bleiben.


III. "the pre-glasnost tapes"

von Rick Rue

Dauer: 6 Minuten 40
Rick Rue mischt seine Arbeiten meist live während seiner wöchentlichen Sendung im australischen Rundfunk, wie z.B. seine "pre-glasnost tapes", die im Untertitel auch schon die Arbeitsmethode von Rick Rue beschreiben. Es handelt sich um Improvisationen für russische flexydisks aus den Jahren 1960-80 sowie für 2 Plattenteller und für Bandmanipulation. Ein Kapitel ausden pre-glasnost tapes von Rick Rue präsentieren wir Ihnen in der dieswöchigen Kunstradiosendung.
Rick Rue generally mixes his works live during his weekly broadcast in Australian Radio. An example of his work are the "pre-glasnost tapes", whose subtitle provides a description of Rueís method of working, namely creating improvisations with Russian flexydisks produced between 1960 and 1980, 2 record players and tape manipulation.
A CASSETTE OF THIS PROGRAM CAN BE ORDERED FROM THE "ORF TONBANDDIENST"

1991 Calendar 2