KUNSTRADIO


I.

"Arien und Chöre der Eliten"

von Haimo Wisser


Listen


Für dieses Radiostück - produziert im Rahmen von TRANSIT - läßt Haimo Wisser verschiedene Politiker zu Wort kommen, indem er bereits gesendete Interviewausschnitte neu montiert.

Die "Arien und Chöre der Eliten" können von Hörern als ein Art "Serie akustischer Karrikaturen" wahrgenommen werden, wobei nicht so sehr der Gesamtcharakter einzelner Politikerpersönlichkeiten in den Vordergrund rückt, sondern, das, was sie uns zu sagen haben. Und sie haben bekanntlich viel zu sagen. In der Sprache der Macht.

In der musikalischen Bearbeitung von Haimo Wisser kommen die inhaltsschweren Botschaften von "Bussi", Hesi" oder "Szino" noch eindrucksvoller zur Geltung als in ihrer realen Form.

Haimo Wisser über seine Radioarbeit: "Noch nie gab es so viel Information in so kurzer Zeit aus dem Mund staatstragender Persönlichkeiten wie in diesem Stück. Es spielen: Präsidenten, Kanzler, Minister, Parteiobmenschen etc. mit uns und ohne uns den großen Reigen der wahren Inhalte ..."

II.

"A MAN IN A ROOM GAMBLING"eine Radioarbeit in 10 Teilen
Text: Juan Munoz,   Komposition: Gavin Bryars,   aufgeführt vom Balanescu Quartet

"A Man in a Room Gambling", eine Radioarbeit in 10 Teilen (jeweils 5 Minuten), zählt zu den Werken, die im Rahmen der Ausstellung der KUNSTHALLE Wien unter dem Motto "DOUBLETAKE - kollektives Gedächtnis und heutige Kunst" im Jünner und Februar der Öffentlichkeit vorgestellt werden.
Das ORF-KUNSTRADIO hat sieben der zehn Teile in Jingle-Form in sein Programm aufgenommen. Bis 25. Februar wird in jeder Sendung ein Teil von "A Man in a Room Gambling" zu hören sein. Wie der Titel besagt, handelt es sich um die akustische Umsetzung des spanischen Karten- und Trickspielermilieus. Den Rohstoff künstlerischer Auseinandersetzung bietet dabei das kulturelle und soziale Umfeld - das Milieu.

III.

"PERSONNENRUFE" (ein TRANSIT projekt von "All Quiet on the Western Front")
In jeder Februar-Sendung des ORF-KUNSTRADIOS werden 5 Minuten lang "Personenrufe" ausgestrahlt.
"Die Aktion Personenrufe soll in Form von fiktiven Personenrufen an jene "Transitreisenden" erinnern, für die die Reise durch Österreich gleichbedeutend mit Vertreibung und Vernichtung war. Es sind hierbei nicht prominente Persönlichkeiten von Interesse, sondern anonyme Menschen. Diese sollen zurückgerufen werden." Die insgesamt rund 160 aufgerufenen Namen stammen von Personen, die zwischen 1938 und 1945 infolge von Deportationen, erzwungener Auswanderung oder Hinrichtungen "verschwanden". Einige bekannte Künstler und Widerstandskämpfer sind darunter zu finden. Die meisten Vermißtenaufrufe betreffen aber "Leute von nebenan."            Bernhard Loibner, Carl Meier & Joseph Maurer (All Quiet on the Western Front)



1993 CALENDAR 1