KUNSTRADIO



STATE OF TRANSITION



Ein telematisches Live Radio Event
von
Sodomka/Breindl,
 x-space & Norbert Math


Listen



Konzepttext von Gerfried Stocker
Neue Galerie am Landesmuseum Joanneum, Graz (A),
V2, Rotterdam (NL)
,
sowie auf den Sendefrequenzen von
Österreich 1, ORF Kunstradio,
und den On-Line-Außenstellen:
Internet (WWW): http://gewi.kfunigraz.ac.at/x-space/state_of/
Telefontonbanddienst: + 43/1/1510

Duration: 44' 30"
Network-Design:Horst Hörtner (Graz), Martin Schitter (Rotterdam)
ORF-Technik: Harald Domitner
Live-Performer: Andrea Sodomka, Martin Breindl, Norbert Math, Wolfgang Reinisch (Graz)
Gerfried Stocker, Joel Ryand, Dirk Haubrich (Rotterdam)

In Zusammenarbeit mit: Bernard Bernatzik und Cooperations (LUX), Mreza/Netz
Setting in Graz:
1 über Modem aus Rotterdam gesteuerter Sampler, 1 DAT-Zuspielung, 1 CD-Player, 1 Zuspielung über Telefon (Voice Box), 1 Sampler, 1 Rundfunkleitung (15kH) aus Rotterdam, 1 Bildtelefonleitung aus Rotterdam.Abspielung über 4-Kanal Lautsprecheranlage.

Setting in Rotterdam:
1 über Internet (WWW) gesteuerter CD-Player, 1 fern-gesteuerter Minidiscplayer, 1 über Modem aus Graz gesteuerter Sampler, 2 Synthesizer, 1 DAT-Zuspielung, 1 über Tastatur und MIDISysex - Slider/Fader gespielter Sampler, 2 McIntosh-Computer, 1 elektrisch verstärkte Stahlsaite, 1 Bildtelefonleitung aus Graz.Abspielung über 12-Kanal Lautsprecheranlage.

Rundfunkübertragung:
Die Klangereignisse aus Graz und Rotterdam wurden in einem Übertragungswagen zusammen mit einer Außenaufnahme (Mikrophon) in Graz live abgemischt und direkt in Österreich 1 gesendet.
Migrationsbewegungen, Verkehrswege, Einwanderungsquoten, Transiträume, Grenzüberschreitungen und Übergangsstadien aller Art sind Thema und Struktur dieses Live-Radio Events. Der geschäftsmäßigen Euphorie, mit der die Welt im grenzüberschreitenden Datenverkehr zum globalen Dorf illusioniert wird, steht die gesellschaftspolitische Realität immer strikterer Einwanderungs- und Flüchtlingsquotenregelungen gegenüber, die physische Grenzen immer deutlicher und unüberwindbarer ziehen. Dem soll nicht länger unwidersprochen bleiben.

In "State of Transition" sind zwei Orte (die Neue Galerie am Landesmuseum Joanneum in Graz und das V2-Gebäude in Rotterdam) live über Rundfunk- und Datenleitungen miteinander verbunden. Das Sendegeschehen ermöglicht erst die Interaktion zwischen den KünstlerInnen an diesen Orten, die wiederum die Sendung generieren.

Über die Voicebox +43/1/1510 kann als zusätzliche Klangspur von jedem/r RadiohörerIn via Telefon auf der ganzen Welt eine Aufzeichnung des Projekts MREZA/NETZ abgehört bzw. eingespielt werden. Auch die PerformerInnen in Graz und Rotterdam haben die Möglichkeit, sich live in dies Aufzeichnung einzuwählen.

Über das Internet: http://gewi.kfunigraz.ac.at kann jede/r HörerIn on-line in State of Transition einsteigen. Im World Wide Web - Server in Hilversum befindet sich eine Hypertext-Area, bestehend aus Texten und Statements über Migration, Ausländerquoten, Übergangsstadien u.a., durch die man flanieren kann. Die Bewegungen durch den Hypertext lösen im Live Setting in Rotterdam Klangereignisse aus, die wiederum live in die Sendung eingespielt werden.

Obgleich durch die idente Datenstruktur generiert, wird das Erleben an den verschiedenen Orten/in den verschiedenen Räumen ein unterschiedliches sein. Wird die lokale Kohärenz von Ursache-Wirkung telematisch aufgetrennt, so bricht die auf Abgrenzung basierende Stabilität der Orte auf, ihre Parallelrealitäten werden transparent, diffundieren ineinander.



1994 CALENDAR 2