11. JANUARY 1996 |
22:20 - FAMILIE AUER |
"ANCHORED IN TRANCE"
Ein Hörstück von Peter Pessl
Peter Pessl erforscht, durchwandert ein Gedicht, entdeckt dessen Rückseite und Standbeine, dessen Farben und Bewegungen, er stößt auf neue, bisher unbekannte Dimensionen: "Melville. Von einer Landschaft Schwede". Die "finale", vollkommene Form der Sprache, die letztendliche Verankerung der Sprache, der Stimme, zeigt sich im Gedicht.
Begleitet wird der Autor von "Atropa belladonna", seiner schönen Reisefrau: "Sie zeigt mir, was ich wissen will".
In Trance vollendet er das Gedicht "Melville. Von einer Landschaft Schwede" an seiner Rückseite. Er dringt dabei in akustische Räume vor, die in der Vor-und Nachzeit der Menschen-Sprache zu orten sind: die Sprache der Tiere, der Pflanzen, des Gesteins, der großen Landschaften, des Himmels, der Nacht, des Tages. Diese Durchquerung von Raum und Zeit führt ihn in verschiedene Sphären, die einmal außerhalb, ein andermal mitten im Zentrum der Sprache liegen. Abwechselnd gerät Pessl dabei in unterschiedliche Entwicklungsphasen des Wortes: er durchstreift seine Entstehungsgeschichte, um schließlich wieder ins Stadium seiner Auflösung zu gelangen: Ein Teil des Hörstücks "Anchored in Trance" wird im Rahmen der Lesung/Live-Performance "Die Rose, sprich: Textbegehung" von und mit Peter Pessl, M. Markart und Petra Ganglbauer am 12. Jänner 96, 19 Uhr, in der Alten Schmiede in Wien zu hören sein. |