8. Februar 1996


22:20 - FAMILIE AUER

anschließend:
KUNSTRADIO

I.

"musik für ensembles zu je zwei lautsprechern und einem hörer"

Teil 1: "der ohrenblick des untergangs der titanic"
von
Andreas Rodler


II.

"Topology of a Phantom City"

eine "Sample-Synfonie"
von
Sean Rigney


I.
"musik für ensembles zu je zwei lautsprechern und einem hörer"

Teil 1: "der ohrenblick des untergangs der titanic"

Minuten-Komposition von Andreas Rodler


Autorenproduktion
Teil 2: 15.Feb.1996

PLAY
: 1'48"


Listen


A CASSETTE OF THIS PROGRAM CAN BE ORDERED FROM THE "ORF TONBANDDIENST"
zum vorliegenden original können sie sich einige hinweise zu herzen / zu ohren nehmen:

voraus setze ich das hören von anfang bis ende

sowie die realisierung durch einen menschen (da nur eine einzige hörposition möglich ist)

der raum, in dem sie hören, sollte einem wohnzimmer oder ähnlichem entsprechen

die beiden lautsprecher stellen sie auf ohrenhöhe in einem vor ihnen liegenden 90° - winkel auf, sodaß sie eine optimale mittenposition einnehmen können (wobei der linke lautsprecher zum linken ohr beziehungsweise der rechte lautsprecher zum rechten ohr gerichtet abstrahlt) wie schon erwähnt sollte der raum nicht zu groß sein

der volume - regler sollte von anfang bis ende auf eine überdurchschnittlich hohe lautstärke eingestellt bleiben (bitte beachten sie, daß sie zur realisierung des vorliegenden originals nur geräte (cd-player, verstärker, lautsprecher und verkabelung) hoher qualität verwenden)

zur weiteren optimierung verfolgen sie die dem original zugrunde-liegenden klangbewegungen - auch physisch

etwa:
die ersten minuten halten sie sich nahe dem linken lautsprecher auf (falls vorhanden entfernen sie die optischen abdeckungen, sodaß sie klang auch sehen können)

dann wandern sie allmählich in die mitte (schon erwähnte "mittenposition"), wo sie den großteil des prozesses verbringen

und erst die letzten minuten wenden sie sich dem rechten lautsprecher zu, in welchem klang verschwindet

falls sie freude am interaktiv - sein haben, können sie das original (allerdings erst in einem zweiten oder weiteren anlauf) umgestalten (durch bewegen ihrer schultern / ihrer arme, durch teilweises / voll-ständiges schließen ihrer ohren, durchschneiden der verbindungswege von lautsprecher zu kopf durch wilde handbewegungen, ... )

letztlich sollten sie sich nicht dreißig sondern sechzig oder (oder und so weiter) minuten zeit nehmen, da vor und nach hören

partie du rapport final d`un voyage de recherche pour la production de l`oeuvre artistique-scientifique les espaces virtuels et / ou leur musique", qui a conduit aux céntres de recherche et de production pour la musique electronique au printemps 1995 I wurde für die sendereihe kunstradio - radiokunst" des ORF am institut für elektroakustik und experimentelle musik (hochschule für musik und darstellende kunst) in wien und am i.r.c.a.m. - centre pompidou in paris produziert



II. "Topology of a Phantom City"


Rene Magritte; "L'assassin menace" (Detail)


eine "Sample-Synfonie" von Sean Rigney


Sound engineering: Stuart Hall
Directed by Sean Rigney
Eine Produktion des Australischen Rundfunks ABC


PLAY
- 19'24"

A CASSETTE OF THIS PROGRAM CAN BE ORDERED FROM THE "ORF TONBANDDIENST"
"Die Stadt ist ein Monster und wir leben auf seinem Rücken; wir atmen Feuer und Schwefel ein, seine Geräusche und sein Geruch nähren uns und infizieren uns mit dem Vorgefühl einer Katastrophe".

Diese aus Klang-Samples komponierte Synfonie bezieht sich in ihrem Grundgedanken auf ein Werk von Alain Robbe-Grillet, an dessem Ausgangspunkt wiederum ein Bild von Rene Magritte zu finden ist:
"L'assassin menace" - ein Bild, das eine bedrohlich wirkende Szene mit einem Toten und dem mutmaßlichen Mörder in einem Raum darstellt.
Der Mörder starrt in den Trichter eines Grammophons.
Magritte`s Grammophon ist der Schlüssel für Sean Rigneys "Topology of a Phantom City", eine Radioarbeit, für die ausschließlich urbanes Tonmaterial aus dem Klangumfeld von Melbourne verwendet wurde.


"The city is a monster and we live on its back; breathing fire and sulphur, its sounds and smells saturate us and infect us with a premonition of catastrophe."

From the title of a book by Alain Robbe-Grillet, based on the painting by Rene Magritte, L'assassin menace. In this picture two bowler hatted assassins wait menacingly behind the walls of a room which contains two figures, whilst three other figures observe the room from a window at the rear. One of the figures in the room is naked and apparently dead, the other is the menaced assassin of the title, staring into the trumpet of a gramaphone. By sheer co-incidence, perhaps the same sort that allows the note of a truck horn to be in the same key as the sound of an electric fan and the ad-music on the television, my piece seems to have emanated from Magritte's gramaphone.

Composed entirely of sounds recorded in the urban environment of Melbourne, Australia.



1996 Calendar 1