17. Oktober 1996


22:20 - FAMILIE AUER

anschließend:
KUNSTRADIO

"Die Erweiterung des Raumes Diskursfelder"




Ein Hörstück im
kunstradio on air und kunstradio online
als Teil eines interagierenden Projekts zur Mediengesellschaft
im Rahmen des steirischen herbst
von und mit
Petra Ganglbauer (Text,Textperformance, Konzeption)
Reni Hofmüller (Klangkomposition, Internetgestaltung)


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Dieses multi- und intermediale Projekt (Live-Aufführung im Kunsthaus Mürz in Mürzzuschlag) agiert auf mehreren Kommunikationsebenen, die einen TEXTRAUM, einen KLANGRAUM und einen HÖRRAUM einschließen. Als "Scharnier", das diese medialen Räume miteinander verbindet und zugleich ein Grundelement darstellt, fungiert die Sprache.

Ausgangsort für das Projekt "Die Erweiterung der Räume" war ursprünglich das Buch TÄTER SIND RISSE.BETRACHTER. (Wiener Frauenverlag, 1996) von Petra Ganglbauer - ein Text, der die Strukturen der Medien- und Konsumgesellschaft nicht nur überzeichnet, sondern sich ihrer auch bedient, um sie ad absurdum zu führen. Aufs Korn genommen wird dabei nicht zuletzt die "simulierte Sehgesellschaft", wie die Autorin sagt.

Die virtuellen Räume (Kunst-und Medienräume), die das Projekt hervorbringt, unterliegen weder den Gesetzen der Statik, noch einer linearen Kontinuität:

Als Kunst flitzen sie durch unterschiedliche Genres und Netze und zwingen die/den HörerIn oder UserIn damit, sich ihrem Nomadentum anzuschließen. P. Ganglbauer:"Der Kunstraum, der Medienraum, den wir denken, überschreitet uns selbst als Ort wie den realen Raum, in dem wir uns befinden."

Die Produktion (massen)-medialer Botschaften weist der Sprache und den Bildern jene Funktionen zu, die von den Autorinnen fokussiert und transparent gemacht werden: Obszönes wird von Poetischem durchdrungen und vice versa; die Sprache, die Bilder der Gewalt erfahren eine kühle Ästhetisierung, um sie als Faszinosum umzudeuten.

Andererseits ....."gerät jede Werteskala im Wirbel der Worte und Bilder zu anachronistischen Tableau. Was als kalkulierte Inszenierung auf die Seh-und Hörgesellschaft hereinbricht, bedient sich ihrer als Statisten wie auch als konstitutives Element der Aufführung" (Petra Ganglbauer, Elisabeth Wörndl).

Auf der klanglichen Ebene karikiert Reni Hofmüller "Ohrenfälliges" der Mainstream-Akustik:
"In der Versammlung und Verknüpfung von Versatzstücken, in der Neu-Kombinierung, in der Verdoppelung bereits vorhandener Klangsplitter liegt der Spielraum. In der radikalen Verweigerung der Produktion von "Neuem" werden Sprünge und Risse des Normalen hörbar und legen die Brüchigkeit frei".



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