20. Februar 1997

KUNSTRADIO


"ESPACIO 666"
und
"A Quarter Past Ten"

Zwei radiophone Kompositionen
von
RBW 21
(Gue Schmidt & Fritz Fro)


"ESPACIO 666"



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A CASSETTE OF THIS PROGRAM CAN BE ORDERED FROM THE "ORF TONBANDDIENST"
"Espacio 666", das erste der beiden Hörwerke der Künstlerformation RBW 21 (Gue Schmidt & Fritz Fro), vermittelt beim Hören ein nahezu optisches Raumgefühl. Synthetisch hergestellte Klänge formen plastisch nachvollziehbare Körper, die in der Weite eines Raumes schwirren, um ein imaginäres (Hör)-Zentrum kreisen, sich nähern und wieder entfernen. Klänge lösen im Betrachter/Zuhörer Assoziationen aus: das Flimmern inmitten heißer Luftströme, Flugkörper durchqueren Windböen ..
Wenn die Bewegung des akustischen Körpers zum Stillstand kommt, verliert das Kontinuum seines synthetisch-maschinellen Klanges seine Selbstverständlichkeit: Atemlos nehmen wir im Raum (Espacio) den Zustand der absoluten Stille, der Bewegungslosigkeit wahr, um wenige Sekunden später wieder vom stetigen Rhythmus einer in der Raummitte schwingenden Klangsäule "gefesselt" zu sein. Gegen Ende scheint sich diese akustische Formation quasi aufzulösen und auf mehrere Klang- und Rhythmusschienen zu verlagern.
Durch die intensive Bearbeitung und Verdichtung der synthetischen Klänge gelingt - so Gue Schmidt - eine "Annäherung an natürliches Klangmaterial".

"A Quarter Past Ten"



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Für die Radiokomposition "A Quarter Past Ten" haben RBW 21 den umgekehrten Ansatz gewählt: Das Ausgangsmaterial dieser Arbeit besteht ausschließlich aus "natürlichen Klängen" - nämlich Klangmaterial aus dem ORF-Archiv. Durch ihre Bearbeitung (Übersteuern, Überlagern, usw.) sind sie im Stück phasenweise aber nicht auf den ersten "Ohrenblick" als natürliche Klänge wahrzunehmen und gewinnen bis zu einem bestimmten Grad synthetische Qualität. "A Quarter Past Ten", eine dichte Klangkomposition, geformt aus Atemgeräuschen, Maschinenakustik, Sirenen, Glockentönen, Tierlauten, Stimmen und verschiedenen Umweltklängen (Wind, Wasser, etc.), erzielt seine musikalische Wirkung nicht zuletzt durch ihre rhythmische Ebene. Das akustische Geschehen der Außenwelt wird zu Beginn und im letzten Part des Stückes vom Pochen eines Herzens unterlegt und begleitet....


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