"Der Grüne Punkt - Wir machen mit" basiert auf einem Vortrag, geschrieben und gehalten von Friedrich Tietjen und Ole Frahm anläßlich der 1. Hamburger Kunstrecyclingtage im Dezember vergangenen Jahres.Was haben Kunst und Müll miteinander gemein? Die beiden Autoren haben sich darüber so ihre Gedanken gemacht:
Neben Geld für jeden guten Zweck wird vor allem zweierlei gesammelt: Kunst und Müll. Beide sind an diametralen Polen der gesellschaftlichen Werteskala angesiedelt: Während die Existenz von Kunst in Museen, Zeitschriften und Kunstpostkarten exhibitionistisch demonstriert wird, wird Müll gesammelt, um ihn verschwinden zu lassen. Eine Weile reichte es, ihn einfach vor den Toren der Metropolen in Gruben zu verscharren - bis die Halden das Aussehen kleiner Hügelketten annahmen und Nachbarn sich über herumfliegende Plastiksackerln, Krähenschwärme und Gerüche beklagten. DER GRÜNE PUNKT ist eine Aufforderung zum Sammeln - gereinigt sollen die Joghurtbecher, Limonadendosen und Käseschachteln in Gelben Säcken oder Gelben Tonnen gesammelt werden. Wie bei Telefonwertkarten und Überraschungseiern hat aber auch die Einführung des Grünen Punktes eine neue Species von Sammlern hervorgebracht. Ihr Sammlermotiv entspringt nicht ihrem Verantwortungsgefühl der Gesellschaft und der Umwelt gegenüber, sondern der Lust, sich eine "Punktekollektion" zuzulegen. Zu ihrer Freude haben sie zudem festgestellt, daß der GRÜNE PUNKT häufig weder grün noch ein Punkt ist und so sammeln sie die verschiedenen Variationen des Zeichens: gelbe, rote, goldene GRÜNE PUNKTE, GRÜNE PUNKTE ohne Schrift, mit Ziffern, gestanzt, geprägt, verzeichnet.
In der Kunstradio-Sendung "DER GRÜNE PUNKT - WIR MACHEN MIT" dreht sich's um die verschiedenen Punkte und ihre Sammler, um den Zeichencharakter des GRÜNEN PUNKTES und um die Funktion der Verpackung für den Konsum. |