Mit "ao3" bringt Daniela Swarowsky ein Projekt
nach Wien, das Kunst in neuer Form präsentiert und vermittelt, nämlich
durch seinen prozeßhaften Charakter: 16 internationale Kunstschaffende
aus den Bereichen visuelle Kunst und Musik/Klang werden über einen
Zeitraum von vier Wochen in der öffentlich zugänglichen Kunsthalle Exnergasse
intermedial kommunizieren.
Die Künstler und Künstlerinnen treffen
erstmals aufeinander und arbeiten für 12 Tage in vier Gruppen in
der KHEX. Im Vordergrund der Arbeit steht das Experiment, die künstlerische
Produktion als interaktiver und kommunikativer Prozeß. Dabei entwickeln
die jeweiligen Gruppen gemeinsam verschiedene Environments und Installationen,
die sich aufeinander beziehen; die dabei entstehenden Überschneidungen
und Kreuzungen der beiden Medien Bild und Ton sind Thema und Motiv des
gesamten Projekts. Die Gruppen wechseln einander ab, wobei es aber zu
zeitlichen Überlappungen kommt, die den prozeßhaften Charakter
von "ao3" unterstreichen. Zum einen entwickeln sich dabei neue
gemeinsame Improvisationen, zum anderen wird bereits Bestehendes wieder
aufgelöst.
Angestrebt wird aber auch die Aufhebung der Schranke zwischen Kunstproduktion
und Kunstrezeption: Da der Raum dem Publikum während der gesamten
Dauer von "ao3" offen steht, kann es den Entstehungsprozeß
von Kunst in Seh-und Hörweite live mitverfolgen.
"ao3" entwickelt sich auf mehreren medialen Ebenen, eine davon
- der sich auch dieser ORFKunstradio-Beitrag widmet - ist im Internet
angesiedelt:
Im 1. Teil von "ao3" mit dem Titel "Kantine"
beteiligen sich
Richard Crow (London),
Clive Graham (London),
Heimo Lattner (New York/Wien/Burgenland)
Kaffe Matthews (London)
als Gastgeber einer bizarren, in grelle Farben getauchte Kantine, in
der Gäste erwartet werden. Aber was wird hier serviert?
Die Transformation der Zutaten macht die Nahrung zum Schauspiel. Verdichtete
Töne, die beim Zubereiten der Speisen entstehen sowie Nahaufnahmen
der Eßgeräusche werden über die gesamte Dauer der Installation
live produziert, gemixt, "verdaut" und neu eingespeist, so daß
ein immer reicheres Klang-Menü entsteht.
Daniela Swarowsky: "Die "Kantine" lädt mit ihrer multisensorischen,
morphogenetischen Klangskulptur zu "serious drinking" ein, gedenkt der
Toten, bietet aber auch Live Feeds mit englischen Spezialitäten,
damit wir unseren Kater zu Easy listening records wieder auskurieren
können....."
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