SONNTAG, 14. Mai 2000, 23:00. - 24:00, Ö1

KUNSTRADIO - RADIOKUNST



SOUND ART DER 70er JAHRE
Anlässlich der Ausstellung
"RE-PLAY
Anfänge der internationalen Medienkunst in Österreich
"

in der Generali Foundation in Wien.


Folge 1: Sprache als Material.


RE-PLAY CATALOGUE


Weitere Folgen: 14. Mai, 4. Juni, 18. Juni, 2. Juli, 16. Juli, 30. Juli.

PLAY
: 53'34"


Listen


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[DEUTSCH]

"RE PLAY - Anfänge internationaler Medienkunst in Österreich" heisst eine Ausstellung der Generali Foundation in Wien. Diese Ausstellung zeichnet bis 8.August 2000 in vielen Beispielen die Entwicklung der Video- und TV-Kunst sowie der Sound Art und Radiokunst in den späten 60er und vor allem in den 70er Jahren nach. Ein eigenes Kapitel ist Projekten der Telekommunikationskunst zwischen 1979 und 1983 gewidmet. Die Ausstellung dehnt sich in den medialen öffentlichen Raum des Fernsehens (ORF Kunststücke), des Telefonnetzes (POESIETELEFON), des Internets (KUNSTRADIO ON LINE) und des Radios aus. In 6 Sendungen stellt das KUNSTRADIO mit vielen Beispielen Aspekte der Geschichte der Sound Art in den 70er Jahren und damit auch der Geschichte des Kunstradios und der Radiokunst von heute dar.

Im ersten Teil der Kunstradioserie REPLAY- Sound-Arbeiten der 70er Jahre steht das Thema "Sprache als Material" im Mittelpunkt. Der oft beschworene Boykott des Neuen Hörpiels durch den Österreichischen Rundfunk zu Ende der 60er Jahre und weiterhin war zwar kein durchgehender, doch gab es keine gezielte Auseinandersetzung mit dieser wichtigen spartenübergreifenden Entwicklung, zu der österreichische AutorInnen einen wesentlichen Beitrag geleistet haben: in Produktionen, die ihnen in den Studios bundesdeutscher Rundfunkanstalten ermöglicht wurden und die in Köln schliesslich in die Entwicklung einer Ars Acustica mündeten.

"das neue hörspiel präsentiert sich nicht mehr in erster linie als literaturgattung, in der eine tragende handlung akustisch illustriert wird, sondern, im allgemeinen sinn, als ein hörereignis, in dem alle schallphänomene, ob laute, wörter, geräusche oder klänge prinzipiell gleichwertig sind: verfügbares material. die gleichwertigkeit der schallphänomene annulliert die grenze zwischen literatur und musik", postulierte Gerhard Rühm aus seiner Praxis in deutschen Rundfunkstudios.

Erst 1980 bei der zweiten Ausgabe des Ars Electronica Festivals in Linz wurden in einem von Rühm zusammengestellten Überblick die Entwicklung der Radiophonen Poesie und des Neuen Hörspiels endlich auch in Österreich kompakt dargestellt. Das 8 Stunden dauernde Programm war über Hörinseln in der ganzen Stadt sowie über ein "Poesietelefon" (unter der Wiener Nummer 15 55) abrufbar.

[ENGLISH]

In a six-part series KUNSTRADIO ON AIR deals with aspects of sound-art in the 70s. This series is an extension of the exhibition "RE-PLAY - beginnings of international media art in Austria" (Generali Foundation, Vienna. until Aug. 6th) and of the on line part of the exhibitione into the radio-medium.

Part 1 of the series deals with language as material. Although not continuous, the virtual boycott of the Neues Hörspiel by the Austrian National Radio at the end of the sixties and beyond meant that there was no focused discussion about this important interdisciplinary development to which Austrian authors made an essential contribution through productions which they were able to make in the studios of federal German public radio and which, in Cologne, finally led to the development of an Ars Acustica.

Gerhard Rühm postulated from his practice in German radio studios: "The Neues Hörspiel no longer represents a primarily literary form, in which a basic plot is illustrated acoustically, but rather in a general sense, a hearing experience in which all acoustic phenomena, whether they be sounds, words or noises, are equal in principle: they become available material. The equality of the acoustic phenomena annuls the border between literature and music" It was not until 1980, in a perspective compiled by Rühm at the second Ars Electronica Festival in Linz, that the development of radiophonic poetry and the Neues Hörspiel were finally presented in Austria in a compact way.

The eight-hour long programme could be called-up on Hörinseln (listening Islands) all over the city as well as on a poetry telephone.




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