Ausgehend von akustischen und visuellen Fundstücken, die als offene Vorlagen, Zitate zur Bearbeitung, Übermalung, verwendet werden sollten, als Ausgangspunkte für Neudeutungen, Montagen, begann ich, pendelnd und zitternd in einer Suchbewegung zwischen der Stadt Rom und ihrer in Naturlandschaften ausfransenden Peripherie, eine kleine Geschichte zu erzählen. Sie sollte sich überwiegend freundlich anhören. Und ein wenig grausam. Ich nannte sie nach einer in der Via di Corso aufgefundenen Comics - Figur eines weiblichen Engels mit blauen Flügeln: "FORNARINA". Bald tauchten weitere Begleiterinnen auf: Isabella Rosselini; Uma Thurman und Andy Garcia in dem Thriller "Jennifer 8"; Marion Brando in der Müllkippe an einem Bachufer. Im Bach Caffarella stehend notierte ich das zu Sehende, wenn meine Augen geöffnet waren, das nicht Sichtbare, wenn ich sie schloss. Das Hörbare und das Unhörbare sprach ich aus:

"Ich werde eine kleine Geschichte erzählen.
Für Liebende.
Was sollte ich sonst tun?
Was sonst bleibt bestehen?
Sollte ich Uma Thurman töten?
Ich nannte sie: "Fornarina".
Alle weiteren Entscheidungen überliess ich den Hörern."

Ein wesentlicher Teil jener Geschichte, die ich "FORNARINA" nenne, wird mit einer in Rom und Rom-Umgebung entstandenen Fotoarbeit mit visuellen (Text), bzw. akustischen (Sequenzen aus dem Hörstück) Bildunterschriften im Internet erzählt. Die darin erscheinenden 5 Kompositionsprinzipien: "Dickicht", "Kreuz", "Linie", "Schlange", "Stern" bilden als freigewählte Prinzipien, gemeinsam mit dem Ablauf der 24 Bilder der Fotoarbeit, die Kompositionsgrundlagen für das Hörstück "FORNARINA".