KUNSTRADIO - RADIOKUNST

Das Faszinierdende am Sound, der von öffentlichen Plätzen ausgeht ist für den aus Los Angeles stammenden Künstler Brandon LaBelle vor allem seine Eigendynamik. In wie weit kann man einer öffentlichen Klanglandschaft durch einen bewusst gesetzten Kunstgriff eine neue Färbung verleihen? Wo verläuft die Grenze zwischen individueller Wahrnehmung und akustischem Allgemeingut, wo die Grenze zwischen Körper und Gesellschaft? Mit seiner Arbeit "Multitude-Solitude, or all breaths are shared", die Brandon LaBelle im August im Auftrag des Kunstradios produzieren wird, wird der Künstler diesen Fragen einmal mehr auf den Grund gehen. Ausgerüstet mit Kontaktmikrofonen auf den Schuhsohlen wird er sich auf einen Erkundungsmarsch durch Wien begeben. Die Aufnahmen, die dabei entstehen wird Brandon LaBelle mit älteren mischen, die der Künstler anlässlich diverser Menschenansammlungen, etwa in Konzerthallen oder Cafés aufgenommen hat. "What will result will be a kind of sonic residue of the meeting between body and space, between private experience and public environment."

Through the use of field recordings of "crowds" taken from various locations and settings, from concert halls to cafes, this work will aim to highlight the "multiplicity" of overheard voices, and how language becomes abstracted when it is situated against public space. Adding to these initial field recordings, other sounds will be used from a series of walks I will take during my visit to Vienna. By attaching contact microphones to the bottom of my shoes, recordings will be made of walks taken around the city. What will result will be a kind of sonic residue of the meeting between body and space, between private experience and public environment.