[ English Version ] "Dora_Woman of the Ruins" ist eine akustische Auseinandersetzung mit den sogenannten "Trümmerfrauen" und zugleich eine Referenz an die unglaubliche Leistung, den Aufbauwillen und die Überlebenskraft der Frauen der Nachkriegszeit. Dora, eine jener "Trümmerfrauen", war zu Kriegsende im Jahr 1945 gerade sechzehn Jahre alt. Während des Krieges war ihr Vater im Widerstand aktiv und ihr Bruder im sogenannten Himmelsfahrtskommando. Mit nur 13 Jahren wurde Dora in verschiedene Arbeitslager in Leipzig und Berlin geschickt. Die Protagonistin des Stücks ist eine Verwandte der Musikerin Mia Zabelka, und erzählt in einem sehr persönlichen Interview über ihre Erfahrungen und Leben in der Nachkriegszeit. Dieses Gespräch ist die Ausgangsbasis des Radiostücks und ist umwoben mit unterschiedlichen Klangmaterialien. Zabelkas E-Violine tritt in einen feinsinnigen Dialog oder kontrastiert harsch, Manis vielschichtige Klanglandschaft schafft ein lyrisches, doch radikales Environment. Weitere, in dem Werk wie ein roter Faden immer wieder auftauchende Klangmaterialien sind die "Stimmen" des von Zahra Mani und Mia Zabelka speziell für dieses Projekt initierten "Frauen Schrei- und Klagechors Osterwitz", die u.a. Lieder von Zara Leander neu interpretieren. Es geht den beiden Komponistinnen nicht darum, die Ereignisse der Nachkriegszeit mit Klängen und Geräuschen zu illustrieren bzw. einen "akustischen Film" zu schaffen. Ihr Anliegen ist es, das Unausgesprochene zwischen den Zeilen in Doras Erzählungen - nach Roland Barthes das "Fleisch in der Stimme" - mittels abstrakter Töne und Geräusche hörbar zu machen. Gemeinsam mit dem Belgrader Radiomacher und -künstler Arsenjie Jovanovic haben Zahra Mani und Mia Zabelka auch die Klang- und Lichtinstallation "Women of the Ruins" erarbeitet, die in engem Zusammenhang mit der Radioarbeit steht. Die Radioarbeit "Dora_Woman of the Ruins" wurde in Dolby Surround 5.1 produziert.
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