SONNTAG, 20. März 2005, 23:05. - 23:45, Ö1

KUNSTRADIO - RADIOKUNST





Unser Auge vom Wechsel

von Petra Ganglbauer
Technik: Martin Leitner

PLAY

http://stream.mur.at:8000/kunstradio/mp3/2005A/20_03_05.mp3

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[ English Version ]

Das Hörstück führt uns durch sehr unterschiedliche akustische Räume: wie im Leben Schmerz und Freude, Glück und Unglück, Krieg und Frieden, Beschleunigung und Verlangsamung, Schlaf und Wachzustand, Sprechen und Schweigen – die Liste wäre endlos fortzusetzen -, einander abwechseln und unterschiedliche Empfindungen auslösen, inszeniert dieses Stück ebenso alternierende Erlebnisqualitäten:
Man könnte den Abtausch auch mit jenen schlagartig wechselnden akustischen und visuellen Bildern in den Medien vergleichen oder dem Aufeinanderfolgen von Werbesendungen und Katastrophenberichterstattung, meist ohne wirklichen Separator, das Aufeinanderfolgen von Farce und Leid, modischem Schnickschnack und Verlust etc.

Petra Ganglbauer sucht nun diese eigenartigen Dynamiken zu abstrahieren: Sie nennt die beiden differenten Qualitäten Immersion und Release. Die Autorin dankt in diesem Zusammenhang für akustische Zugaben von Karin Lerch-Heilegger, die über die ehemalige Stadt des Kindes in Wien erzählt, Josef Ondracek , der Geräuschaufnahmen aus Asien zur Verfügung stellte und Peter Waugh für die Lesung von Gedichten. All dies wurde in die Radioarbeit eingearbeitet.
Das Bildmaterial für das Internet ist von Petra Ganglbauer, Josef Ondracek (beide: Fotos) und Peter Waugh (Grafik).

Was an Klangquellen herangezogen wurde, sind u.a. Naturinstrumente, wie der so genannte Waldteufel aus Indonesien, das Schwirrholz aus Australien, Nachrichtenschnipsel, akustische Aufnahmen oder Filmmaterial, Gedichte usw. Mit Hilfe dieser spezifischen Ausgangsqualitäten sucht die Autorin Räume der Verstrickung und Räume der Befreiung zu schaffen, jenen sinuskurvenartigen Entwicklungen gleich, die uns im Leben auch begleiten: Fülle, Leere, Fülle, Leere usw., hier allerdings bisweilen abrupt aufeinander folgend bisweilen fließend ineinander übergehend.

Der inhaltlich rote Faden sind Aufnahmen und Gespräche in der ehemaligen Stadt des Kindes in Wien, die in den 70ern von dem Architekten Anton Schweighofer erbaut wurde und der ein sozialpädagogisches Konzept zugrunde lag: sie sollte ein Heim mit einer offenen Lebensstruktur für Pflegekinder sein. 2004 waren tschetschenische Flüchtlinge dort beherbergt, die Autorin unternimmt eine Spurensuche: Vergangenes und Augenblickliches spiegeln einander auf merkwürdige Weise....


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