SONNTAG, 22. Jänner 2006, 23:05. - 23:45, Ö1

KUNSTRADIO - RADIOKUNST



» I: Translation
» II: Att fälla grova träd är förknippat med risker. Das Fällen hoher Bäume ist mit Risiken verbunden.

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Translation

von Gerda Lampalzer


Die Vorstellung, dass sich in jeder Sprache auch Elemente von anderen Sprachen verbergen, ist das tragende Element dieser Arbeit der Autorin Gerda Lampalzer, die sowohl als Radioversion als auch als Videoinstallation realisiert wurde. Dazu hat sie fünf sehr verschiedene Sprachen (Russisch, Japanisch, Englisch, Spanisch und Tagalok, eine Sprache, die auf den Philippinen gesprochen wird), von Native-Speakers gesprochen, durch ein sprichwörtliches Sezieren in einzelne Silben analysiert, zerlegt, und die Bruchlaute dann wieder neu zusammen gesetzt. Sie schafft damit eine Art neuer deutscher Sprache, deutsche Texte mit völlig neuer Bedeutung, von den ProtagonistInnen teils im Chor, teils im Dialog, teils miteinander vermischt „gesprochen“ und zu einem räumlichen Stück mit fünf Akzenten arrangiert.

Die Videoversion der Arbeit wurde mit dem Karl-Hofer-Preis 2005 der Universität der Künste in Berlin ausgezeichnet.


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Att fälla grova träd är förknippat med risker. Das Fällen hoher Bäume ist mit Risiken verbunden.

von Hanna Hartman


Für ihr Hörstück "Att fälla grova träd är förknippat med risker" (deutsch: "Das Fällen hoher Bäume ist mit Risiken verbunden") erhielt die schwedische Klangkünstlerin Hanna Hartman den Karl-Szuka-Preis 2005.

Die Jury begründete ihre Wahl folgendermaßen:
“Hanna Hartmans dichte Klangkomposition ist durch zwei Motive bestimmt, die mit den Begriffen ‘fällen’ und ‘fallen’ – wie im Titel angedeutet – spielen. Durch die Bearbeitung des Materials, das wie durch ein akustisches Vergrösserungsglas zu hören ist, verlieren die Sounds ihre eindeutige Identifizierbarkeit: sie werden zweideutig, beginnen zu oszillieren und von einem semantischen Kontext befreit, entwickeln sie ein musikalisches Eigenleben. Dank seiner ausgeprägt ökonomischen, Struktur erreicht das Stück eine unglaubliche Geschlossenheit: die unregelmässigen Sequenzen werden mit harten Schnitten und genau bemessenen Pausen aneinander gereiht. Das Resultat ist ein intensives, physisch herausforderndes Klangerlebnis, das die akustische Wahrnehmung der HörerInnen einer permanenten Prüfung unterzieht – mit einer Klarheit, die beunruhigend bleibt.”

Der Karl-Szuka-Preis wurde vom SWR erstmals 1955 verliehen und war zunächst eine Auszeichnung für Hörspielmusik; heute ist er eine der wichtigsten Auszeichnungen für avancierte Werke der Radiokunst und genießt großes internationales Ansehen.

"Att fälla grova träd är förknippat med risker" wurde als Auftragsarbeit zum 40jährigen Bestehen des Schwedischen Instituts für elektroakustische Musik (EMS) komponiert und produziert.

Eine Produktion des Schwedischen Rundfunks; das Stück wurde den Mitgliedern der Ars Acustica Gruppe der EBU als "Listening Proposal" zur Verfügung gestellt.

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