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SONNTAG, 23. Juli 2006, 23:05. - 0:00, Ö1

KUNSTRADIO - RADIOKUNST



 

 

ALPHAZART
Mozart und Alphaversionen

Sabine Hassinger, Liesl Ujvary

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Alphazart ist die Geschichte einer Begegnung. Antipodische Zeitzeugen bewegen sich aufeinander zu. Der eine Punkt kommt aus der schönen und bewahrenden Kunst der Klassik, den anderen Pol verkörpert das Neue, die elektronische Musik und Klangbearbeitung der Jetztzeit. Das Stück für Glasharmonika, Flöte, Oboe, Viola, Violoncello, KV 617 von Mozart, steht für die eine Richtung, das Potenzial der Elektronik für die andere.

Die Autorinnen präsentieren und konterkarieren den Spannungsbogen auf verschiedene Weise. Sabine Hassinger setzt archaische Instrumente und ihre Stimme als Klangkörper ein, Liesl Ujvary filtert, verzerrt, sampelt Mozart und komponiert Sinusflächen, die einen anderen Wohlklang versprechen. Beide Autorinnen nehmen in Textfragmenten Bezug auf diese Situation, diesen Satz von Differenziationen wie Klassik – Elektronik, Technik – Natur, Hochkultur – urbane Technologien, Bewusstsein – Angst – Verschmelzung – Tod, Text – Sound – Stimme – Musik.

Mozarts hauchdünne Glasharmonikaklänge, die er komponierte, als ihm Gevatter Tod längst ein vertrauter Bekannter geworden, existenzielle Zuspitzungen in den Textfragmenten und den elektronischen Klangkörpern schaffen einen weiten Resonanzraum.

Alphazart verweist auf ein spannungsreiches System von Wertigkeiten, Dichotomien, welche unsere Lebenswelt, unsere Zivilisation verknüpfen und durchwirken – ein akustischer Essay, der mit den Mitteln der Klangkunst über das spricht, was wir fühlen, denken, wahrnehmen, wenn wir hören.



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