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SONNTAG, 19. November 2006, 23:05. - 23:45, Ö1

KUNSTRADIO - RADIOKUNST




Soundalook Slang / Feif 2005


von Jens Döring und Caroline Hofer


A CASSETTE OF THIS PROGRAM CAN BE ORDERED FROM THE "ORF TONBANDDIENST"





Soundalook Slang

Musik & Produktion: Jens Döring
Stimme & Text: Caroline Hofer


Basierend auf ihren Notizen über ihr eigenes Sprachverhalten und dem, was in der Theorie über die Kommunikation geschrieben steht, spricht die von Caroline Hofe entwickelte Figur Charlotte Bauer das Tonband ihres Anrufbeantworters so lange voll, bis kein Speicherplatz mehr übrig ist. Sie fragt sich dabei, was Kommunikation eigentlich bedeutet oder bedeuten kann, stellt herkömmliche, so genannte face-to-face Kommunikation den neuen, digitalen Möglichkeiten gegenüber und sinniert über das Gelingen und Scheitern, über Sinn und Sinnlosigkeit von Kommunikation.

Charlotte stellt ihren eigenen Überlegungen Lehrsätze gegenüber, die ihre Annahmen untermauern sollen: laienhaft wiedergegebene Wissens- und Informationsbrocken der Sprach- und Kommunikationstheorien, die Charlotte aus wissenschaftlichen Aufsätzen, Artikeln und Büchern ebenso wie aus dem Internet "gesaugt" hat. Ausdrücke der Sprachtheorie finden sich darunter; der Titel des Hörstücks, „soundalook slang“ ist beispielsweise eine Abwandlung von „soundalike slang“ – einem Begriff der Netzsprache; dieser bezeichnet die phonetisch minimale Veränderung eines Wortes, durch die ein semantischer Mehr- oder Zusatzwert, eine Umdeutung erzielt wird. Meist sind diese Wortvariationen Parodien der abgewandelten Wörter. Beispiel: "Windows", das durch eine kleine lautliche Modifikation der Endsilbe zu windoof wird.
Dieser Versuch, ihr Laienwissen durch wissenschaftliche Texte und Theorien zu legitimieren und untermauern, gelingt ihr aber nicht: Ihre Zweifel an der Kommunikation wird sie nicht los.

Neben Charlottes unablässiger kommunikationstheoretischer Selbstbefragung werden Sprechen, Sprache, der Sprachklang und die musikalischen Eigenheiten und Möglichkeiten von Sprache in den Anrufbeantworternachrichten thematisiert und variiert. Aufnahmen von über VoIP („Skype“) zum Festnetz geführten Telefongesprächen sollen die Authentizität des Geschehens verstärken. Das Klangbild der Anrufbeantworternachrichten wird durch Geräusche aus Telefonzentralen untermauert.

Jens Döring übernimmt die Sprachrhythmen und -klänge und überträgt sie in jene Musik, die Charlotte Bauer bei ihren Telefonaten begleitet. Zwischendurch bricht die Verbindung immer wieder ab, so dass sie von Neuem anfangen muss.


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Feif 2005

Produktion: Jens Döring
Text & Stimme: Caroline Hofer
Stimme: Max Czerwenka-Wenkstetten


"Feif" ist das für Radio aufbereitete Ergebnis einer Soundinstallation, die wie schon das Stück „3Mal5Minuten“, das 2005 beim Kunstradio lief, auf einem Randomspiel beruht: Ein von Jens Döring konzipiertes Programm mischt aus den Elementen Sprache, Ambient, Atmos und Strukturen ein Hörstück zusammen. In "Feif" befinden sich im Topf "Sprache“ Sätze in deutscher, französischer und englischer Sprache, die vorrangig auf der eigenwilligen Grammatik des uralten Jedi Meisters Yoda aus Star Wars beruhen, bekannt als Yoda’s Speech. Allein durch seine außergewöhnliche, etwas verdrehte Satzstellung (Objekt - Subjekt - Prädikat) ist Yoda in das kollektive Gedächtnis der Kinder der Siebziger und Achtziger eingeflossen.


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