"Als ich auf der Suche nach "Tibet" Piranesis "Tibet" und reisend in Höhen und Klüften "Tibets" Piranesi fand, die es freilich nie gab, und gab, und daran festhielt, war es meinem eigenen, erhofften "Tibet" gleich an Ausdehnung,

Tiefe der Abgründe, glanzvolle 0 - Punkte kamen voran!, an Wildheit der Grössenverhältnisse (Prägnanz), an Akribie der Tier - und Pflanzendarstellungen, dem rauschhaften Wechselspiel von Licht und Schatten,

Schattenfiguren wohnten dort, adäquat den strahlenden Wesen, die mich in Träumen begleitet hatten, die doch nur Sprach - und Bildwahrheiten sind, Traumbilder von der Luzidität der entlegenen Landschaften, Städte und Menschen ebenso,

wie von der Trübe des politischen Terrors, der grossen Zerstörungen, der Menschen - Schlachtungen, so sah ich den eigenen Fuss und das lockere Auge, die im dichten Nebel der Erscheinungen tastenden Hände,

insbesondere aber die hellblaue Greifhand, mir vorausgehen, mir folgen, flackern, sich auflösen!, als ich "das verlorene Tibet" also ordnete nach den Fragmenten, die vorlagen, der Augen, der Ohren, des Geistes,

"der ursprüngliche Geist aber möge dabei bewegungslos sein wie ein Vogel in der Schlinge", wie Piranesi, unter einem endlos blauen Himmel mit Wolken in Drachenform, Hundsform, mir vorsprach,

ordnete ich in einem blühenden Stichwerk die Tierherden, den Plastikmüll, die Karaokebars, Maos nässendes Bildnis, die getreuen Einfügungen also und Auslassungen der zeichengebenden Hände, den blutigen Schrecken des Imaginären,

die Sammelbewegungen des Reisens, grausamen Zerstreuungen auch, der Revolutionen, die Handattribute der zahllosen Buddhas, Lamas, Staatsführer, tot und lebendig, die leuchtenden, raumgleichen Bildnisse,

ich war Architekt, Verleger, Sammler, Restaurator und Händler des Gehörten und des Unerhörten, des Zerstörten und des Entstehenden, und damit Piranesi gleich, und nicht gleich, und ordnete ein "verlorenes Tibet" zu meiner Linken

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