SONNTAG, 18. Oktober 2009, 23:03 - 23:45, Ö1
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KUNSTRADIO - RADIOKUNST


» I: RAPTORreloaded Nummer 8
» II: “Klang der Utopie”


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RAPTORreloaded

Folge 8
von Tetsuo Kogawa

RAPTORreloaded ist ein akustisches Land-Art-Projekt für elektronische Vogelabwehrsysteme im Rahmen des Viertelfestivals Niederösterreich – Weinviertel 2009. Ort ist das Weingut Dürnberg im Bezirk Mistelbach, 2162 Falkenstein.

Üblicherweise werden damit Schreie vom Habicht, Falken oder Bussard, Hundegebell oder Flugzeuggeräusche erzeugt. Das Projekt geht einen Schritt weiter: das System wird zum elektronischen Instrument umfunktioniert, als eine permanent nutzbare Klanginstallation im öffentlichen Raum, die immer wieder neu bespielt wird.

Im Ö1 Kunstradio sind bis Ende Oktober radiophone Kurzversionen zu hören.

Link: RAPTORreloaded


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“Klang der Utopie”

ein Projekt von Studierenden der Universität für Angewandte Kunst (Projektleitung: Thomas Grill)

Von der Utopie des Klanges zum Klang der Utopie

Wie klingt Radio?
Wie klingt Radio wie Radio?
Wie klingt Radio jenseits des Radios?
Wie klingt Radio jenseits von Notwendigkeiten und Realisierbarkeiten?

Link:
http://www.transmedialekunst.com

Folgende Arbeit finden Eingang in das eigens fürs Kunstradio gestaltete Hörstück:

* Jeannine Jesch – Relationen (2’19“)
Von Chaos und Harmonie, der Utopie der Ordnung.
Weil in jedem scheinbaren Unzusammenhang ein Zusammenhang
stecken kann und Eines ohne das Andere nicht existiert.

* Verena Dürr-Cala – "Radiowerbung – Werbung für Radiotechnik" (1’14“)
Über die Wahrnehmung des Mediums Radio, als es noch an seinen Anfängen stand.
Vertonung eines Inserats aus einem Buch für Elektrotechnik von 1924.

* Thomas Glänzel – OZ (3’15“)
Seitdem Radiowellen gesendet werden, breiten sie sich bis in die Weiten des Weltalls mit Lichtgeschwindigkeit aus.
Sie schwingen sich ihren weg durch Raum und Zeit, werden reflektiert und umgelenkt von Sternen und Planeten.
Wo sie ankommen ist nicht gewiss, doch ihre Reise ist lange. Mit einem sensiblen Radioempfänger ausgestattet, wäre es gut möglich, bei einem Weltraumspaziergang eine Radiosendung aus den Dreißiger Jahren zu empfangen.
Wie diese nach achtzig Jahren von der Welt entfernt klingen?!

* Bettina Mangold – Geschichte der Kunst (2’36“)
Klappentext. "Diese Geschichte der Kunst gibt uns einen Ariadnefaden in die Hand, der uns durch das Labyrinth der Namen und Werke, der Stile und Epochen führt, der uns Zusammenhänge erkennen lässt und der jedem einzelnen Kunstwerk seine Bedeutung zumisst. " (Jaques Thuillier, Geschichte der Kunst, Edition Flammarion, Paris 2002)
Ich beschäftige mich im Moment mit Dingen, meist dem Alltag entlehnt, die etwas anderes ‚sein möchten‘ – also schon in ihrem Zustand der Verwendung Hinweise geben auf eine andere Art ihrer Interpretation. Diese Dinge werden dann von mir interpretiert, nachgebaut, umgenutzt – um sie auf ihre Potentiale außerhalb der Verwendbarkeit und der bloßen Existenz zu testen.
Die Geschichte der Kunst ist ein Buch mit einem ziemlich schwerwiegenden Titel, interpretiert wird aber nicht der Inhalt, sondern das Buch als Körper an sich, mit seiner Schwere, seiner Leichtigkeit... um zu sehen was für Zwischentöne sich so darin verbergen, die man teilweise selbst beim Lesen produziert, selten aber bewusst wahrnimmt.
Das Stück versucht eine Stimmung zu erzeugen, in der dieses analoge Medium Buch als solches erkannt wird, dann aber in ein elektronisch anmutendes Klangerlebnis bricht, welches aber tatsächlich nur aus dem Umblättern der Seiten und dem Zuschlagen des Buchdeckels erzeugt wird.

* Johann Scholz – Mittwoch 17. Juni 2009 (4’10“)
Die Arbeit beschäftigt sich mit dem Thema Schlagzeilen diverser Online-Tageszeitungen aus aller Welt, von einem einzigen Tag. Durch Überlagerung der Meldungen meist mit unterschiedlichem doch manchmal auch sehr ähnlichem Inhalt entsteht ein immer komplexer
werdender Kanon, der schließlich die Auflösung der Inhalte der Meldungen zur Folge hat. Ganz nach dem Konzept wandelt sich “only bad news are good news” in “only no news are good news”.

* Miriam Hamann – cité venteuse (3’38“)
Utopie ist Wunschvorstellung, das Streben nach einem Ideal, ein denkenswertes Konzept.
Hinsichtlich der Sehnsucht nach Ordnung und sozialer Veränderung kommt auch der Architektur eine bedeutende Rolle zu. Im Streben nach der Vereinigung von Funktionalität und Alltag werden gegenwärtig vor allem Stadtkonzepte realisiert, die Alltag und Arbeit zu einem Ganzen verbinden. Bisweilen bleiben idealistische Architekturkonzepte jedoch reine Illusion, zeigt sich schon in ihrer Entstehung deren Unmöglichkeit.
Utopische Architektur als oft unrealisierbares Konzept ist Ausgangspunkt der Arbeit cité venteuse. Utopie vor dem Hintergrund architektonischer Projekte bezieht sich auf eine grundlegende Raumfrage, auf Organisationsschemata und Harmonie.
Doch unbedachte und unvorhergesehene Faktoren können diese Zweckrationalität verändern und stören. Cité venteuse widmet sich diesen Aspekten, indem es die stellenweise bei hohen Bauwerken auftretende Kanalisierung der Luftströmungen aufgreift und deren Eigenschaften zum Sound generiert.

* Katharina Hinterlechner – DuschenImMeer (3’10“)
(Kein Geld - aber eine Dusche.)
Sich verlieren in dem Klang des Rauschens und hinabtauchen in das Meer der Erleichterung. Das Meeresrauschen, dass schon längst müde ist sich zu Hören, kann trotzdem nicht aufhören damit.

* Alexander Martinz – feedback02 (4’12“)
feeback02 ist eine vierteilige komposition, die in ihrem verlauf den ökonomischen phasen (aufschwung, boom, rezession, depression) folgt. sämtliche verwendeten sounds wurden aus feedbackschleifen generiert.

* Max Horejs – Zwischenradio (3’58“)
Der Zuhörer wird zehn Mal in der Sekunde mit unterschiedlichen Radioimpulsen der neun regionalen ORF Sender konfrontiert. Die Trägheit unseres Gehörapparates lässt die einzelnen Fragmente zu einem Ganzen zusammenschmelzen. Die Art und Weise wie wir den Kontext zwischen den einzelnen Impulsen herstellen, bestimmt die Form des Ganzen.
Es kommt also viel mehr darauf an, was zwischen den Impulsen passiert, als in ihnen.

* Sté Ternes – FALLEN (3’47“)
Brechen
Oder doch - nicht?
Zerbrechen
Also doch
aber
Zusammenfügen
und
Wieder aufs Neue
In diesem Stück geht es um die Ambivalenz von Objekten die fallen und doch nicht zerbrechen und um Objekte die fallen und dann zerbrechen, sich aber langsam wieder zusammenfügen. Dreizehn Lösungswege aus dieser krisenhaften Situation – immer wieder zerbricht etwas und fügt sich am Ende wieder zusammen.

* Thomas Reibnegger – FRAGMENTE (3’12“)
Der öffentliche Raum ist kennzeichnet durch Fragmentierungen, die sich in Hierarchien und Machtkämpfen zwischen unterschiedlichen Interessen und anderen komplexen Faktoren äußern. Er steht im Spannungsverhältnis zwischen gesellschaftlichen, individuellen Ansprüchen und ökonomischen Interessen als Identitätsraum, politischem Raum, Verkehrsraum, Aufenthaltsraum, Erlebnisraum, Ruhe- und Rückzugsraum, Verkaufsraum, Schauraum. Dieses Hörstück dient als audiovisuelle Reise in die überfrachtete, zerrissene Welt des öffentlichen Raums. Zeit für neue Raumutopien?

* Nicole Weniger – Alles wird gut (2’40")
"Ein Schlager am Morgen vertreibt dir alle Sorgen."


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