Einleitung von Herbert J. Wimmer
"SELBST IST DER OTTO", sagte
elfriede gerstl 1998 nach erstem hören. aus
ungefährem hinhören und der beobachtung eigenen
ver-hörens entstand der text, in dessen verlauf eine figur
generiert wird, eine person entsteht, lexikalisch angereichert,
enzyklopädisch ausgeformt, fast ein charakter. OTTOGENESIS ist als
hörstück ein ver-hörstück in bestem
sinn, schöpferisch und lustvoll. aus missinterpretation
entsteht was, das noch einen augenblick davor so nicht dagewesen ist,
die wahrhafte lautgestalt OTTO. lebendig aber wird OTTO erst als
stimme, präzise und leidenschaftlich gerät er in die
schwingungen des lebens in der wunderbaren interpretation von peter
matic. frei wie ein OTTO erobert er
sich den hör-raum, ständig in bewegung, mal seinem
echo voraus, mal hinterher schallt er durch die welt, immer ist er am
anfang und immer ist er unterwegs – auf grosser
SOUND-OTTYSSEE.
(Herbert
J. Wimmer, 22.2.2010)
Herbert
J. Wimmers Hörstück „Ottogenesis“
stellt eine rhizomatische Sprachexpedition dar. Ausgangspunkt der
Verzweigungen und Abschweifungen ist das Wort Otto. Wie
„Otto“ klingt es, wenn das Wort
„Auto“ vernuschelt oder schlampig ausgesprochen
wird. Oder „Ortho“. Herbert J. Wimmer
eröffnet einen Assoziationsraum, aus dem Verhören
entstehen neue Assoziationen und neue Begriffe. Leiten lässt
sich der Autor dabei gerne von Wörterbüchern und
Lexika, bzw. auch der Wortrecherche im Internet.
Gelesen
wird „Ottogenesis“ vom Schauspieler Peter Matic,
dessen prägnante Stimme den Vorstellungen Herbert J. Wimmers
bestens entspricht, wobei der Autor die Interpretation des Textes
– abgesehen von der Absprache technischer Details –
Peter Matic frei gestalten ließ.
Der
Text wurde in sechs Abschnitte geteilt, die jeweils Gegenstand einer
anderen Raumsituation und einer anderen Hintergrundatmosphäre
sind, ebenso wie sie unterschiedliche Bewegungsmuster im Raum
darstellen. Die Produktion in 5.1 Surround Sound, meint Wimmer, erlaubt
größere Bewegungsfreiheiten im Raum.
Herbert J. Wimmer über
Otto
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