I: «schrei
zum hummel» von
elffriede.interdisziplinäre.aufzeichnensysteme
II: «Im Alpenrhein» von
Stan Lafleur
in 5.1 Dolby Surround via OE1DD
In der Reihe
"Literatur als Radiokunst" sind mit zwei ungewöhnlichen
Autoren zwei singuläre Annäherungen an das, was man
"die Literatur" nennt, zu entdecken. Beide veröffentlichen
unter Pseudonym, beide haben sich eine nicht-narrative Poetik
erarbeitet. Während Stan
Lafleur seit Jahr und Tag den Rhein bereist und ein
performatives Kondensat seiner Erfahrungen bietet, steht bei der
Künstlerin elffriede das Zeichnen mit Feder und Tusche als
motorischer und wortkreativer Akt im Mittelpunkt ihrer poetischen
Findungen. (Christiane Zintzen, Producerin) |
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TONBANDDIENST"
elffriede.interdisziplinäre.aufzeichnensystemeschrei zum hummel( 15:03 )Text + Stimme : elffriede.interdisziplinäre.aufzeichnensysteme Ton : Robert Pavlecka Zur Produktion: es gab
die aufgabenstellung, "literatur als radiokunst" zu produzieren. ich
brauche immer ein ziel oder eine einladung einen termin, um etwas auf
dieses ziel hin zu entwickeln. natürlich arbeite ich die ganze
zeit, und es werden ununterbrochen texte - die mir in den sinn kommen,
beobachtungen, geräusche – notiert. das material
lebt dann im wesentlichen durch die arbeit des KÜRZENS, es
wird immer mehr zusammengekürzt, es kommt vom
handschriftlichen in den computer und wird gekürzt, und im
immer nähr rücken des termins wird es immer
stärker gekürzt. Links:
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Zur Produktion: Das Stück handelt von den Ursprüngen des Rheins, den halb romanischen, halb deutschen Gegenden des Vorder- und des Hinterrheintals in Graubünden: alpines Terrain. Weil diese beeindruckende Landschaft sich dort sowohl geologisch (von tausend Rheinen durchflossen), als auch chronologisch in sich selbst zu verschieben scheint und ihre Bewohner in einem äußerlichen System zwischen Tradition und Moderne hausen, habe ich diese Beobachtung dem Stück gleich literarisch-technisch zugrunde gelegt: Blickwinkel und Stilrichtungen wechseln und fließen ineinander, Elemente der klassischen Reisebeschreibung wie der mythologischen Volkskunde treffen dabei auf neuzeitlichere Schreib- und Betrachtensweisen, die Bezüge sind häufig gebeugt, aber stets auf realistischem Boden, das alpine Klischee soll sich auf diese Weise erweitern, bzw. selbst unterlaufen. Am Anfang standen Forschungsreisen an Vorder - und
am Hinterrhein. Ich habe die Gebiete zu weiten Teilen besucht, mich
dort umgetan, Arbeitsnotizen gemacht, die auch veröffentlicht
in einem Webblog "Rheinsein", und diese Notate sind
die Basis für das Hörstück, wurden dann
umgearbeitet speziell fürs Radio: Da kamen verschiedene
Sprechhaltungen hinzu - Ideen, die man nicht im Internet, sehr wohl
aber im Radio umsetzen kann. |