Sonntag, 5. Juni 2011, 23:03 - 23:45, Ö1
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KUNSTRADIO - RADIOKUNST



1) „The Little Faust“

von Arsenije Jovanovic (9‘38‘‘)

2) „Les petits riens / Kleine Nichtigkeiten“ 

von Chantal Dumas (33‘21‘‘)


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1) „The Little Faust“

von Arsenije Jovanovic




Synästhesie ist die Verbindung mehrerer getrennter physischer Wahrnehmungsbereiche, also etwa wenn man Farben zu hören vermag, Formen schmeckt oder Klänge riecht. Menschen, die diese Fähigkeit besitzen, werden Synästhetiker genannt und es ist eine –psychologisch-neurologische Eigenschaft, die nur wenige besitzen – angeblich haben jedoch alle Menschen eine Veranlagung dazu. Das behaupten Neurowissenschafter, und davon ist auch der Künstler Arsenije Jovanovic überzeugt. Für das Ö1 Kunstradio hat er ein kurzes Hörstück produziert, dass eine Brücke zur visuellen Wahrnehmung legen möchte. „The Little Faust“ beinhaltet Auszüge aus Goethes Faust. Das Stück könne als Filmminiatur ohne Ton bezeichnet werden, oder sogar als Stummfilm, meint Jovanovic. Aufgenommen wurde das Stück auch ins Programm des Prix Marulic, eines renommierten Wettbewerbs für Hörspiel und Radiokunst, die sich mit alter Literatur beschäftigen.

2) „Les petits riens / Kleine Nichtigkeiten“

von Chantal Dumas (33‘21‘‘)




„Kleine diskrete Klänge. Gesänge, die zu zart sind, um unsere Aufmerksamkeit zu erregen. Töne am Rande der Hörschwelle. Geräusche, die wir nicht mehr wahrnehmen, weil wir ständig von ihnen umgeben sind.“

Mit solch marginalem, sich unseren Hörgewohnheiten entziehendem Material arbeitet die Künstlerin und Komponistin Chantal Dumas in ihrem Hörstück „Les petits riens / Kleine Nichtigkeiten“. Das Stück, eine Produktion von Deutschlandradio Kultur, wurde 2010 mit dem Prix Bohemia, dem Radiopreis des Tschechischen Rundfunks ausgezeichnet, und zwar in der Kategorie „Radio art – Sound Composition in a Radio".

In „Les petits rien“ möchte sie „eine poetische Rhythmik des Alltags zutage fördern, die uns bisher entgangen ist“, so die kanadische Künstlerin. Die Jury des Prix Bohemia, eines vom Tschechischen Rundfunk ausgeschriebenen Radiopreises, würdigte das Stück für seine nonlineare, vielschichtige Erzählweise, und verlieh ihm 2010 den Radiokunst-Preis. Aus der Jury-Begründung: „Ihre musikalische Sprache reflektiert nicht nur bekannte und etablierte Radio-Genres, sondern arbeitet auch einen alternativen Umgang mit akustischen Mitteln heraus, der sich vom Standard der zeitgenössischen Radioproduktion im öffentlich-rechtlichen Rundfunk deutlich abhebt.“


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