Sonntag, 8. Mai 2011, 23:03 - 23:45, Ö1
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KUNSTRADIO - RADIOKUNST






”East-West Wind Dialogues”

von Arsenije Jovanovic

A COPY OF THIS PROGRAM CAN BE ORDERED FROM THE "ORF TONBANDDIENST"


„East-West Wind Dialogues“ heißt ein neues Hörstück des in Istrien lebenden Künstlers Arsenije Jovanovic. Er wurde 1932 in Belgrad in Serbien geboren, er ist Radiokünstler, Autor und unterrichtete an Universitäten. Weiters schrieb und komponierte er für Radio, für Fernsehen, sowie für Theater. Seine Radioarbeiten, die von verschiedenen Sendeanstalten in Europa produziert werden, wurden mit zahlreichen Preisen gewürdigt, unter anderem gewann er zwei Mal den renommierten Prix Italia.

Mit dem Kunstradio verbindet Arsenije Jovanovic eine lange Geschichte, und zwar reicht diese noch weiter zurück als das eben gehört Stück von 1993: drei Jahre zuvor, 1990, veranstaltete die Kunstradio-Gründerin Heidi Grundmann einen Radioworkshop im damals neu eingerichteten digitalen Hörspielstudio RP4 im Wiener Funkhaus. Künstlerinnen, Autoren, Bildhauer und Komponistinnen hatten die Gelegenheit, in und mit diesem Studio zu arbeiten. Geleitet wurde der Workshop, aus dem sehr spannende Radioprojekte und auch eine Doppel-CD hervorgingen, vom Tonmeister Gerhard Wieser sowie eben von Arsenije Jovanovic.

Sein neues Stück ist ein akustisches und literarisches Gewebe, das der Künstler mit einem sorgfältig handgewebten Perserteppich vergleicht. Und dieser Vergleich trifft nicht nur auf die Struktur des Stückes zu, sondern auch auf die Thematik, denn Jovanovic beschäftigt sich ”East-West Wind Dialogues” mit Traditionen und Kulturpraxen des Nahen Ostens.

In dieser Region hat Jovanovic einige Zeit verbracht, Musik gesammelt und auch die Kunst des Teppichknüpfens studiert. In seinem Stück „East-West Wind Dialogues“ sind es nun nicht bunte Fäden, aus denen ein Gewebe fabriziert wird, sondern Audiofiles, also zum Beispiel traditionelle Iranische Musik oder Worte und Verse. Entnommen wurden diese Werken von zwei Dichtern: Johann Wolfgang von Goethe und der persische Poet Hafez, der im 14. Jahrhundert lebte. Diese zwei Kulturwelten, Osten und Westen, lässt Arsenije Jovanovic in seinem Stück in Dialog treten, ohne auf die semantische Bedeutung der Poesie zu bestehen. Wie beim Betrachten eines Persischen Teppich, meint Jovanovic, so lohnt sich auch beim Hören seines Radiostück den versteckten Details Aufmerksamkeit zu widmen, denn diese machen in Summe das Ganze aus.

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