Sonntag, 16. Oktober 2011, 23:03 - 23:59, Ö1
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KUNSTRADIO - RADIOKUNST




Anna Raimondo


1) „Self presentation for Kunstradio“ – 4'08''

2) „La vie en bleu“ – 11'36'

3) „Lavapiés Chipén. Memoria de un barrio“ – 8'15''

4) „English with Ralph!“ & „False friends“ – 23'50''



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Play Babel hieß eine performative Radioinstallation, die von der italienischen Radiokünstlerin Anna Raimondo im September 2010 am Wiener Brunnenmarkt umgesetzt wurde und auf Radio Orange  übertragen wurde. Sprachen, Übersetzungen und daraus resultierende Verwirrungen und Inhaltsverzerrungen – dieses Thema zieht sich durch viele Arbeiten von Anna Raimondo, und das liegt auch an ihrer eigenen Biographie. Aufgewachsen ist sie in Neapel, sie lebte in Madrid, ist nun im französischen Marseille zuhause und demnächst steht ein weiterer Ortswechsel bevor, denn sie zieht nach London.
Für das Kunstradio hat Raimondo neue Stücke produziert, und darunter ist auch die folgende  radiophone Selbstdarstellung.

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Presentation von Anna Raimondo



Im Radiostück „La vie en rose“ schlägt Anna Raimondo eine Brücke zwischen Neapel, wo sie geboren wurde, und Marseille, wo sie lebte. Beide Städte sind geprägt durch die Lage am Meer, und durch den Realitätsfilter des Wassers betrachtet Raimondo die beiden Orte.

“Zwischen Marseille und Neapel, durch das Mittelmeer navigierend. Das eine ist die Stadt, in der ich geboren wurde, das andere ist eine Stadt, die mich aufgenommen hat.
'La vie en bleu' ist ein intimes Eintauchen in zwei Realitäten, die durch das Meer geprägt werden. Das Meer, das reinigt, säubert und das – wenn man untertaucht und die Welt draußen vergisst – eine Katharsis ist. Field recordings und Unterwasseraufnahmen werden zu einem Soundscape komponiert, in dem Blau die dominierende Farbe ist. Blau wie das Meer, aber auch blau wie die Vereinsfarben der Fußballmannschaften von Neapel und Marseille...”

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„La vie en bleu“

von Anna Raimondo

Soundmix: Anna Raimondo und Tony Regnauld

Soundscapes als Kommunikationsform, die keine Sprache und keine Übersetzungen benötigen, entdeckte Anna Raimondo für sich, als sie in Madrid lebte. Im Madrider Stadtteil Lavapiés entstand ein Stück, das Anna Raimondo als Sounderinnerung des Viertels bezeichnet. Marktleben, Straßenmusiker, bellende Hunde, Glockenläuten, spielende Kinder und das Geklapper der Polizeipferde machen diese Erinnerung aus. Eingestreut sind  Ausschnitte aus Interviews mit älteren Menschen, die in Lavapiés ihr Leben verbracht haben. „Lavapiés Chipén“ wurde 2010 mit dem Prix Madrid Abierto ausgezeichnet.

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„Lavapiés Chipén“

von Anna Raimondo und Manuel Calurano Ramos

Für das Kunstradio hat Anna Raimondo „English with Ralph!“ produziert, eine Art Sprachkurs auf Irrwegen, der von einem interaktiven Radio-Englischkurs ausgeht. Ralph, der Lehrer, ist eine synthetische Figur, deren Aufgabe das Kommunizieren ist, doch irgendwie klingt das, was er äußert, nicht wirklich menschlich und vereinsamt.



Dem Stück „English with Ralph!“ hat Anna Raimondo noch einen Bonustrack angehängt: „False friends“ erzählt von den Tücken von Ähnlichkeiten unterschiedlicher Sprachen. Nicht nur Akzente können das Verständnis untereinander trüben, auch einzelne Wörter, die gleich klingen, aber in unterschiedlichen Sprachen etwas ganz anderes bedeuten. „Sopa“ heißt auf Spanisch „Suppe“, „soap“ heißt auf Englisch „Seife“. Während das Wort „morbid“ eine Todesnähe in manchen Sprachen anzeigt, heißt es auf Italienisch „weich“. Und “embarazada” ist das Spanische Wort für „schwangersein“, während es in anderen Sprachen mit Peinlichkeit zu tun hat. In Anna Raimondis Stück steigert sich das verständnisvolle Missverstehen zu einer Babylonischen Sprachverwirrung.

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„English with Ralph“ & „False friends“

von Anna Raimondo
Soundmix: Anna Raimondo und Tony Regnauld


Links:
http://annaraimondo.wordpress.com/works-radio-creation

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