Sonntag, 1. Jänner 2012, 23:03 - 23:59, Ö1
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KUNSTRADIO - RADIOKUNST






Aus dem Archiv – Teil 1: 

“The Labyrinth Scored for the Purrs of 11 Cats“ 

von Terry Fox

ausgewählt von Andrea Sodomka


A COPY OF THIS PROGRAM CAN BE ORDERED FROM THE "ORF TONBANDDIENST"

Terry Fox
Kunstradio-Radiokunst gibt es seit 1987 als wöchentliche Sendung auf Österreich1. Künstlerinnen und Künstler werden eingeladen, aus dem umfassenden Archiv an Radiokunst-Produktionen, die in den letzten 25 Jahren entstanden sind, jeweils eine für sie selbst wichtige, bahnbrechende, verstörende oder geschmeidige Arbeit auszusuchen. Diese Produktionen werden über das Jubiläumsjahr 2012 im Ö1 Kunstradio gespielt – ein „Best of“, das von Künstlerinnen und Künstlern zusammengestellt und in Hinblick auf ihre eigene künstlerische Entwicklung und auf Tendenzen in der Radiokunst kommentiert wird.

Der Künstlerin Andrea Sodomka ist die Wahl nicht schwer gefallen: Ihr hat das Projekt „The Labyrinth Scored for the Purrs of 11 Cats“ von Terry Fox am Beginn ihrer künstlerischen Auseinandersetzung mit Klang neue Welten eröffnet. Entstanden ist das Hörstück aus einem Werkzyklus zum mysteriösen Labyrinth der Kathedrale von Chartres in den 1970er Jahren. Die 552 Schritte, 11 konzentrische Kreise und 34 Wendungen, die das Labyrinth enthält, hat Terry Fox mithilfe von elf schnurrenden Katzen in eine Radioskulptur übersetzt. 1977 vom amerikanischen Sender KPFA erstausgesendet, wurde „The Labyrinth Scored for the Purrs of 11 Cats“ 1977 in der Sendeleiste „Kunst zum hören“ auch vom ORF gesendet und war in der Folge einige Male auszugsweise im Kunstradio zu hören.

http://www.kunstradio.at/2008B/09_11_08.html


Statement Andrea Sodomka:

„Ich kann mich nicht erinnern, wo ich das Stück zuerst gehört habe, ich kann mich nur an das Gefühl erinnern, und dass es mich damals sehr beeindruckt hat. Es ist dieses Empfinden übergeblieben und das Erstaunen, dass es möglich ist, derart mit Klang umzugehen, was damals für mich sehr neu war.

Als ich das Stück kennengelernt habe, habe ich bildende Kunst studiert und war sehr an Musik interessiert. Ich hatte aber überhaupt keine Ahnung davon, geschweige denn von Klangskulpturen, Klangkunst, Radiokunst. Ich war auf der Suche nach Vorstellungen, die meinen Klangvorstellungen entsprechen könnten. Da habe ich Terry Fox‘ Stück gehört, das hat mich sehr beeindruckt und auch beeinflusst, weil es für mich als Bildende Künstlerin eigentlich das Stück war, das mir am skulpturalsten vorgekommen ist, und dem ich am nächsten war aufgrund meiner Ausbildung und Arbeit als bildende Künstlerin.

Es ist eine richtige Radioskulptur. Terry Fox hat ja auch gesagt, dass das Stück nicht für Radio gedacht war, aber er auch gefunden hat, dass es sehr gut dafür geeignet ist. Es ist eine perfekte Radioskulptur, auch in der Umsetzung. Es ist wirklich eine sehr richtungsweisende Arbeit, ich
denke nicht nur für mich.

Es war mir lange Zeit nicht bewusst, dass es mich wirklich auch in meiner Klangarbeit, Radioarbeit und im Umgehen mit Sound sehr stark beeinflusst hat. In meinen Stücken ist sehr früh ein Zeitdehnungsfaktor aufgetaucht, das Stillstehen der Zeit. Eine meiner ersten Radiokunstarbeiten war ‚Frozen Moments‘, und da geht es genau um diesen erstarrten Moment und das andere Umgehen mit Zeit: also nicht die musikalische Zeit in Takten zu zählen, oder erfahrbar zu machen, sondern in viel größeren Zeiträumen, und damit auch in Räumen. Und das ist dieses Stück von Terry Fox.“

soundPLAY STATEMENT



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