Sonntag, 21. September 2014, 23:03 - 23:59, Ö1

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KUNSTRADIO - RADIOKUNST






Truchement

by C-drík aka Kirdec


soundPLAY

 

Das Radiostück „Truchement” beruht auf der Erkundung von drei Archiven, die der belgische Musiker und Künstler C-drík durchgeführt hat. Die Archive sind das des Ö1 Kunstradios, jenes des Instituts für Medienarchäologie in Hainburg, sowie sein eigenes, unter dem Label Syrphe, das elektronische Musik von Frauen in Asien und Afrika vertritt.

C-drík, der auch unter den Künstlernamen Kirdec, C-drík Fermont, C-drík, Cdrk, Kirdec, Y-drík, M-drík, F-drík u.a. auftritt, war im Sommer 2014 Gastkünstler der Instituts für Medienarchäologie und als solcher eingeladen, sich mit den Sound-Sammlungen dieser Institutionen auseinanderzusetzen. Bereits am 14. September war das im gleichen Rahmen entstandene Radiostück von Norbert Math im Kunstradio zu hören.
 
 
Künstler-Statement:
 
"Truchement" (Dolmetscher, Mittler) heißt das elektroakustische Stück, das als Resultat meiner Beschäftigung mit den Sounds, Interviews und mit Dokumentationsmaterial aus den Archiven des IMA, des ORF Kunstradios und des Labels Syrphe gemacht habe. Letzteres ist mein eigenes Archiv aus elektronischer Musik von Komponistinnen in Asien und Afrika.
 
Ich habe das Ergebnisse abstrakt gehalten. Es ist weder eine Collage noch ein Mix verschiedener Fragmente. Es enthält auch keine erkennbaren Stimmen, Interviews oder Statements, sondern es vermengt all diese Elemente zu einem Erinnerungsfluss. Die ursprünglichen Soundquellen sind kaum oder gar nicht auszumachen. Der Großteil dieser Sounds ist aus Stimmen von Künstlern zustande gekommen, die ich am Computer behandelt, verzerrt, gedehnt habe. Stimmen sind mir am wichtigsten gewesen.
 
Warum ich das Stück abstrahiert habe, statt eine erzählende Stimme einzusetzen? Ich glaube, dass dokumentarisches Material nicht immer auf den Punkt kommen und eine klare Aussage enthalten muss. Das erlaubt der Hörerin mehr Vorstellungsraum – die Inhalte werden ohnehin durch diesen Text vermittelt.
 
Auch wollte ich eine gewisse Neutralität beibehalten. Nach einigen Testläufen mit meiner eigenen Erzählstimme und mit Künstlerinterviews wurde mir klar, dass ich mich auf einen bestimmten Blickpunkt zubewegte, der die Freiheit der Vorstellung beschränkte. Außerdem muss ich zugeben, dass ich nicht mit allem, was ich da hörte, übereinstimme oder es handelte sich um Information, die ich nicht wiedergeben wollte.
 
Eine weitere Entscheidungshilfe war der Umstand, dass ich mit der Festlegung auf eine Sprache, ob Englisch, Deutsch oder Französisch, automatisch die dieser Sprache nicht kundigen Hörer ausgeschlossen hätte. Durch die Verwendung einer nicht-verbalen Sprache, hoffe ich neutral zu bleiben, auch wenn die Komposition natürlich meine Handschrift trägt.“
 
Quellen:
 
http://kunstradio.at/
http://ima.or.at/
http://syrphe.com/


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