Sonntag, 24. August 2014, 23:03 - 23:59, Ö1

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KUNSTRADIO - RADIOKUNST


Breath of the Pyrenees

von Pekka Siren und Agnieszka Waligorska

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Berge stellen für die Menschheit ein komplexes und vielschichtiges Naturereignis dar. Menschen haben sich von Berggipfeln immer angezogen gefühlt und sie zu erklimmen versucht – andererseits werden die enormen Wasserreserven der Bergwelt nutzbar gemacht, zur Bewässerung, aber auch zur Stromgewinnung. Berge haben etwas festungsähnliches, sie sind aber auch ein Terrain voller Gefahren: Lawinen, Muren, Steinschlag oder Vulkanausbrüche. Je nach Wetterbedingungen erstrahlen Berge im Sonnenlicht oder verschwinden im Nebel.

Diese Zweischneidigkeit des Phänomens Berge steht im Mittelpunkt des neuen Stücks des finnisch-polnischen Künstlerduos Pekka Sirén & Agnieszka Waligorska: Zwischen den rotierenden Geräuschen von Generatoren und Turbinen, zwischen Wasser und Wind sind menschliche und tierische Stimmen auszumachen.

Im Baskenland im spanisch-französischen Grenzgebiet haben Waligorska und Sirén Aufnahmen gemacht und diese als Grundlage für ihr 52-minütiges Hörstück „Breath of the Pyrenees“ gemacht. Außer den Stimmen von Bergmenschen und –tieren, haben die beiden auch die „Stimmen der Berge“ aufgenommen und digital bearbeitet. Stimmen tauchen auf und verschwinden wieder, wie Rinnsale im Gebirge entstehen und wieder versiegen.

Der Mensch versucht den Berg zu zähmen, indem er Brücken baut und Tunnels gräbt, jedoch behält er in diesem Kampf mit der Natur immer die Unterhand. Die Berge, das sollte man nicht vergessen, besitzen und entfalten ihre eigenen Kräfte.

Das Stück wurde in seiner Erstfassung mit dem Titel „Power of the Mountains“ von 2006 im Elektronikstudio der Krakauer Musikakademie, im ORF Funkhaus, sowie im Heimstudio der Komponisten in Sirius, Finnland, realisiert.

Die KünstlerInnen erarbeiteten eine Neubearbeitung des Materials mit dem Titel „Breath of the Pyrenees“ aus dem Jahr 2013. Dieses Radiostück von Agnieszka Waligorska & Pekka Sirén dauert 52 Minuten. Begleitet wird es von Bildmaterial, digital bearbeiteten Fotoaufnahmen des Dorfes Lanuza an der Nordgrenze Spaniens. Lanuza wurde in den 1970er Jahren zwangsevakuiert und im Zuge der Errichtung eines Stausees geflutet.


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