„Kunst Felder. Wilde
Ontologien im Dienst der Aktivierung der Geschichte“ heißt
eine zweiteilige Kunstradio-Reihe, die der Medientheoretiker,
Ausstellungsmacher und Künstler Armin Medosch kuratiert hat
– es geht, kurz gesagt, um die Aktivierung jener
gesellschaftskritischen Potentiale der Kunst, die wünschenswerte
und nachhaltige gesellschaftliche Veränderungen erwirken
können. Hervorgegangen ist die aus sieben neuen Radiostücken
verschiedener europäischer Künstlerinnen bestehende Serie aus
der Ausstellung „Fields“, die im Sommer in der lettischen
Hauptstadt Riga stattgefunden hat. Armin Medosch hat die Ausstellung „Fields“ gemeinsam Rasa Smite und Raitis Smits im Rahmen des Kulturhauptstadt Programms Riga 2014 kuratiert hat. Die beiden lettischen Künstler befassen sich seit Mitte der 1990er Jahre mit Medientechnologien und Wissenschaft, sie sind Kuratoren des Art & Communication Festivals und sie haben das Künstlergruppe RIXC gegründet, das in Riga ein Zentrum für digitale Kulturen betreibt. Die vier Stücke widmen sich der Natur, der Bewegung durch die Landschaft, lebenden Organismen und verwandten Phänomenen. Curatorial Statement by Armin Medosch1) „Earth Coding“ von Martin Howse Der Künstler Martin Howse geht mit seinem Stück „Earth Coding“ von einer internen Struktur des Planeten Erde aus, ähnlich einer verschlüsselten Form der Kommunikation. Earth coding kann sowohl Land Art Arbeiten etwa von Robert Smithson und Nancy Holt beschreiben, Bestattungs-Kryptographie, als auch Versuche von Martin Howse und Gleichgesinnten, einen Computer aus der Erde zu formen. In seinem Radiostück, begibt er sich in einen Wald bei Berlin und schließt die Erde in den Kreislauf des Radiosendens und -Empfangens ein. Pilzantennen empfangen kosmische Hintergrundstrahlung, Würmer komponieren Poesie und Radiosignale werden weitergesendet und kreieren somit eine Rückkopplung. Die Feldaufnahmen und Erdaufnahmen werden ergänzt durch Zitate und verbalisierte Gedankengänge. http://rixc.org/fields/en/exhibition/4/Martin_Howse/ 2) „Soundbees, anywhere & everywhere” von AnneMarie Maes und Billy Bultheel In der Natur ist auch das Stück „Soundbees, anywhere & everywhere” von AnneMarie Maes und Billy Bultheel entstanden, nämlich in einem Bienenkorb. Seit Juni 2014 beobachten die beiden Künstler das akustische Verhalten von Bienen, indem sie auf mehrere Kanälen Aufnahmen im Bienenstock machen. Für ihr Radiostück haben sie diese Aufnahmen mit elektronischen Sound-Clustern versetzt. http://rixc.org/fields/en/exhibition/4/Annemie_Maes/ 3) „Kayak Libre – free transport, free thinking“ von Manu Luksch Die in Wien geborene und in London lebende Künstlerin Manu Luksch hat mehrere Monate lang ein Wassertaxi auf dem Netzwerk befahrbarer Kanäle in London und Birmingham betrieben. Die Fahrgebühr war ein Gespräch: Luksch bat ihre Passagiere um Spekulationen über zukünftige Formen von Mobilität. Aus diesem Projekt ist eine Installation und eine Geowebsite entstanden – für das nun folgende Radiostück hat Manu Luksch Mitschnitte dieser Gespräche aus Ausgangsmaterial verwendet. „Kayak Libre – free transport, free thinking“ von Manu Luksch. http://rixc.org/fields/en/exhibition/4/Manu_Luksch/ 4) „Biotricity“ von Rasa Smite and Raitis Smits Das Radiostück „Biotricity“ von Rasa Smite und Raitis Smits geht aus von ihrer Installation für die Ausstellung: ein Kraftwerk, das von in Abwasser lebenden Bakterien betrieben wird und damit eine Zukunftsmodell für Energiegewinnung darstellen könnte. Das Radiostück soll laut Rasa Smite einen Eindruck schaffen davon, wie es klingt und aussieht, wenn Bakterien Elektrizität generieren. http://rixc.org/fields/en/exhibition/4/Raitis_Smits_Rasa_Smite_Voldemars_Johansons_Janis_Jankevics/ Link: [http://www.thenextlayer.org | The Next Layer – Art Technology and Social Change] http://rixc.org/fields/ Teil 1 |
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