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Die Radiokünstlerin und Autorin Liesl Ujvary durchmisst ihren „elektromagnetischen Wohnraum als akustische Plastik“ mithilfe eines Gerätes, das elektromagnetische Wellen hörbar macht. Elektrosluch heißt dieses Gerät, „sluch“ ist das slowakische Wort für Gehör. Hergestellt von Jonáš Gruska wird es in Bratislava, jener Stadt, in der Ujvary 1939 geboren worden ist. Jonáš Gruska ist nicht nur der Erfinder und Hersteller des „Elektrosluch“, sondern selbst auch Künstler und Performer, er arbeitet mit field recordings, Performances im öffentlichen Raum und Soundinstallationen. In seinem Stück Vlakom hat er eine Zugfahrt von Bratislava nach Prag mit seinem „Elektrosluch“ unternommen. I) Mein elektromagnetischer Wohnraum von Liesl Ujvary   PLAY„Mein elektromagnetischer Wohnraum als akustische Plastik beruht auf Aufzeichnungen eines Geräts namens „Elektrosluch“ (deutsch: „Elektrohörer“), das von dem slowakischen Musiker Jonáš Gruskain Bratislava konstruiert wurde und erzeugt wird. Der Elektrosluch zeichnet elektrische Wellen auf, die von allen Geräten ausgesandt werden, die in irgendeiner Weise mit Strom betrieben werden. In meiner Wohnung sind das etwa Fernseher, CD-Player, Verstärker, Plattenspieler, Lautsprecherboxen, Klimaanlage, 2 Notebooks, Mischpult, Tablet, Keyboard, Drucker & Scanner, Festnetztelephon, Modem, Therme, Wasserkocher, Waschmaschine, Kühlschrank, Toaster, Mikrowelle, Tonanlage mit CD-Player, Radio & Kassettendeck, Boxen, Bluetooth-Stereo-Lautsprecher, Staubsauger. Natürlich sind nicht alle dieser Geräte immer gleichzeitig in Betrieb, doch ist der Wohnraum auch so von einem sehr dichten, sehr lebendigen Gefüge aus Überlagerungen elektromagnetischer Wellen erfüllt, die der Elektrosluch auf höchst unterschiedliche und sehr fremdartige Weise hörbar macht. Die Aufzeichnungen wurden dem Grundriss der Wohnung folgend angeordnet, um einen Eindruck von einem Aspekt dieser Welt zu vermitteln, der uns ohne Elektrosluch fremd und unbekannt bliebe.“ Liesl Ujvary, Wien, 09. 01. 2017 PLAY STATEMENTLink: Liesl Ujvary II. "Vlakom" von Jonáš Gruska  PLAY EXCERPTVlakom ist eine Sammlung elektromagnetischer Aufnahmen einer Zugfahrt von Bratislava nach Prag. In einem elektromagnetischen Feld wird ein Zug zu einer elektrischen Kreatur – eingewoben in die Ströme der neuro-digitalen Kommunikation, durstig saugt es seine Lebensenergie aus den oberhalb laufenden Kabeln. Die elektromagnetische Dimension verstärkt die Vorstellung wie lebendig diese Eisenmonster wirklich sind. Es kann sein, dass sich die Art und Weise wie Sie Züge sehen und hören für immer verändert.  Die Aufnahmen sind nicht bearbeitet und enthalten viele sehr hohe Frequenzen, die bei sehr lautem Hören gesundheitsgefährdend sein können. Vlakom ist im Eigenverlag 2016 erschienen. Besonderer Dank geht an Andrej Chudý und Jonny Fox. Links: Vlakom Elektrosluch |
