Sonntag, 25. Juli 2021, 23:03 - 0:00, Ö1

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RADIOKUNST - KUNSTRADIO




EBU Ars Acustica - Palma Online discussion



Prix Palma Ars Acustica 2021 - our choice

1) „Ars Mundi“ von Adriana Kramarić und Marija Pečnik Kvesić (KR)
2) „Sun-drenched“ von Staš Vrenko (SI)
3) „Das Doppelzimmer. Innen / Außen“ von Ulrich Lampen (SWR)
4) „The Ebbinghaus Curve of Forgetting“ von Olga Kokcharova (CH)
5) „Iskre“ von Dušan Petrović (SRB)


Prix Palma Ars Acustica heißt ein Preis, der jährlich von der Ars-Acustica-Gruppe verliehen wird. Das ist ein Zusammenschluss von Radiokunst-Redaktionen und freien Radiomacherinnen innerhalb der Europäischen Rundfunkvereinigung EBU. Die Mitglieder können jeweils eine neue Produktion einreichen; die Jury tagt bei der jährlichen Versammlung der EBU Ars-Acustica-Gruppe, dotiert ist der Palma Ars Acustica mit 2.000 Euro. Das Gewinnerstück wird von allen teilnehmenden Radioprogrammen gesendet und erfährt somit eine weite Verbreitung in Europa. Heuer ist das „Ivry-sur-Seine“ des britischen Künstlers Iain Chambers ausgezeichnet worden – in dieser Kunstradio-Ausgabe stellen wir weitere Einreichungen vor, die uns von der Kunstradio-Redaktion besonders gut gefallen haben. Hans Groiss, Anna Soucek und Elisabeth Zimmermann haben die 18 Einreichungen durchgehört, die verbalen Informationen dazu studiert und schließlich in einer gemeinsamen redaktionsinternen Jury-Sitzung die Bewertungen abgegeben.



„Ars Mundi“ von Adriana Kramarić und Marija Pečnik Kvesić



„Ars Mundi“ in voller Länge beim Kroatischen Rundfunk

Als stille Zeugen haben die beiden anderen Künstler/innen bei der Arbeit zugehört, als Beobachterinnen und Zuhörerinnen des Schöpfungsprozesses. Daraus haben sie dann ein neues Kunstwerk geschaffen: ein fein gewobenes Radiostück von 14 Minuten Dauer.



„Sun-drenched“ von Staš Vrenko




Die Verdichtung von Fragmenten und Tonaufnahmen lotet die Grenzen des Field Recordings aus, Plunderphonics, der Umgang mit und die Gestaltung von elektronischen Instrumenten und Sounddesign. Das Ergänzen und Überlagern von Aufnahmen eröffnet die Möglichkeit für vielfältiges Audiomaterial, das gleichzeitig dokumentarischen und musikalischen Charakter hat, auch wenn es normalerweise nicht als solches wahrgenommen wird. Die Prinzipien des Verstärkens und Aufnehmens verleihen dem Material eine eigene Akustik, wie z. B. Klänge von verschiedenen Oberflächen, die mit Kontaktmikrofonen aufgenommen wurden, die Manipulation von Schallplatten, modulare DIY-Synthesizer und anderes, das normalerweise nicht dazugehört.
Diese 10-minütige Collage aus Loops wurde eingereicht vom slowenischen Rundfunk.



„Das Doppelzimmer“ von Ulrich Lampen



„Das Doppelzimmer in voller Länge bei SWR“

In dieser Produktion des deutschen Südwestrundfunks geht es – nach der Erfahrung der Selbstisolation – um die Trennung von Innen und Außen. Um die Bedeutung, die das eigene Zimmer bekommt, wenn man es nicht mehr verlässt. Anregung für das Hörspiel fand der Radiokünstler in Charles Baudelaires Prosagedicht „La chambre double“. Mit Bibiana Beglau und französischen Interviews in Strasbourg.



„The Ebbinghaus Curve of Forgetting“ von Olga Kokcharova



Über das Stück steht in den Notizen der Kunstradio-Jurysitzung: „Es geht um Wind: Schönes, unterhaltsames Soundscape (Hubschrauber in Tropfsteinhöhle), das ins Elektronische kippt gegen Ende hin.“ Eingespielt wurde es 2019 live vor Publikum in Genf; die Künstlerin stammt aus Sibirien und lebt in der Schweiz.



„Iskre“ („Funken“) von Dušan Petrović

Eine Produktion von Radio Belgrad des serbischen Rundfunks. In den Notizen unserer Kunstradio-Redaktionsinternen Bewertung der Einreichungen zum Prix Palma Ars Acustica steht dazu in aller Kürze: „Flächig, musikalisch, schöne Wechsel und schlüssige Dramaturgie.“



Links:
Palma Ars Acustica 2021 - Teil 1
EBU Ars Acustica Gruppe