Sonntag, 20. Februar 2022, 23:00 - 0:00, Ö1

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RADIOKUNST - KUNSTRADIO





Radiophrenia 2022 – part two



Nothing Has To Happen, Fortress Europe von Manja Ristic

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from home to lowcountry von claire rousay

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Statement von Mark Vernon

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Ö1 Kunstradio präsentiert drei Ko-Produktionen, die in Zusammenarbeit mit dem Radiophrenia Festival in Glasgow, Schottland entwickelt wurden.

Radiophrenia ist eine Radiostation auf Zeit – eine zweiwöchige Erkundung aktueller Trends in der Radiokunst und der Sound Art. 24 Stunden am Tag sendet Radiophrenia live aus dem Center for Contemporary Arts in Glasgow, mit dem Zweck die Kunstform Radio zu fördern sowie neue, anspruchsvolle und radikale Zugänge zu Radio anzuregen.

Das erste Mal ging Radiophrenia im April 2015 auf Sendung, weitere Ausgaben folgten 2016, 2017, 2019 und 2020. 2022 findet Radiophrenia vom 07. bis 20. Februar statt. Live-Studio-Shows, vorproduzierte Features und Live-on-air-Performances stehen auf dem Programm, aber auch neunzehn Auftragsarbeiten, drei davon in Ko-Produktion mit dem Ö1 Kunstradio. Der Großteil des Programms wurde aus Sound Art Stücken und Radiokunst-Werken ausgewählt, die auf Grund eines internationalen Open Calls eingereicht worden sind. Auch eine Auswahl von fünf Radiokunstproduktionen aus dem umfangreichen Ö1 Kunstradio-Archiv ist Teil des Radiophrenia Festivalprogramms.


Nothing Has To Happen, Fortress Europe
von Manja Ristic

Das erste koproduzierte Stück führt uns auf ein riesiges Baugelände in Ljubljana: der Sportpark Stožice. Hier hätte ein neues Stadtviertel entstehen sollen, mit Sportplätzen und einem gigantischen Shopping Center und Businesspark – als public private partnership zwischen der Stadt und einem Immobilienentwickler. Gebaut wurde nur der öffentliche Bereich, also die Arena und das Stadion. Etwa 80.000 Quadratmeter, also der kommerzielle Bereich, blieben eine Baustelle. Diese hat die serbische Künstlerin Manja Ristic durchquert, und dabei gedankliche Verknüpfungen mit den Schicksalen von Flüchtlingen an Europas Außengrenzen hergestellt, etwa mit zwei Teenagern, die sie einige Tage zuvor in Belgrad kennengelernt hatte. Sie waren aus Afghanistan geflüchtet und versuchten, sich zu einem Flüchtlingslager in Bosnien durchzuschlagen. Ristic half ihnen, die Busverbindung zu finden – wissend, dass sie einer Ungewissheit und Gefahren ausgesetzt waren. Je näher man den EU-Grenzen kommt, desto schlimmer wird es, beschreibt sie die Lage der Geflüchteten.


from home to lowcountry
von claire rousay

Von diesem hochpolitischen Thema kommen wir nun zu einer leichtfüßigeren Angelegenheit, nämlich dem Weg von zuhause in die örtliche Lieblingsbar. Diesen Weg von ihrem Haus in San Antonio in die Bar Lowcountry hat die Künstlerin claire rousay radiophon rekonstruiert. Ausgehend von einer den 36-minütigen Weg dokumentierenden Feldaufnahmen, hat claire rousay mit Piano, Orgel, Stimmsamples und Electronics ein sich zu epischer Breite entwickelndes Hörstück komponiert.


  • Links:
  • radiophrenia.scot
  • radiophrenia-87-9fm
  • Radiophrenia 2022 – part one