Sonntag, 25. Dezember 2022, 23:00 - 0:00, Ö1

ENGLISH

RADIOKUNST - KUNSTRADIO






bild


Christine Schörkhuber: Getriebenheiten



Motorherz von Christine Schörkhuber und Verena Dürr


Lullabies to wake up von Christine Schörkhuber und Zorka Wollny



Getriebenheiten ist die Klammer für zwei Sound-Stücke der Medien- und Klangkünstlerin Christine Schörkhuber, die sie jeweils mit anderen Künstlerinnen realisiert hat. „Lullabies to wake up“ ist ist ein Konzeptalbum zwischen Chorgesang, abstrakter Stimme, Kinderlied, Vocal Noise und Hörspiel, das gemeinsam mit der polnischen Medienkünstlerin Zorka Wollny entstand. Und „Motorherz“ ist ein experimentelles Hörstück, das Christine Schörkhuber gemeinsam mit der Musikerin und Literatin Verena Dürr geschaffen hat.


Motorherz
von Christine Schörkhuber und Verena Dürr

pic Motorherz

Ausgehend von einer Recherche über die Erfindung des Elektromotors und die Geschichte der Elektrizität, entstand „Motorherz“ als künstlerisches Hörstück von Christine Schörkhuber und Verena Dürr. Christine Schörkhuber schöpft aus einem reichen Fundus an analogen Maschinenklängen aus den letzten Jahrzehnten. Es zischen, rattern, knacken, zirpen, rauschen, klicken verschiedenste Motoren, aber auch Buchdruckmaschinen und Drucker finden in diesem Stück Gehör. Sowie Baustellenklänge und die Dampfmaschinen, des leidenschaftlichen Dampfmaschinensammlers und Technikexperten Bertram Hofer, der die poetischen Assoziationen von Verena Dürr zu Industrialisierung, Erfindergeist, Fortschrittsstreben und Fortschrittsglauben mit seinen Geschichten über die Entwicklung der Dampfmaschine kommentiert. „Motorherz“ widmet sich dem durch technologischen Fortschritt ausgelösten Gefühl der Rasanz unserer Zeit. Ein wildes und verspieltes Stück über unsere inneren Antriebe und Getriebenheiten.

  • Idee: Christine Schörkhuber
  • Text und Sound: Christine Schökhuber und Verena Dürr
  • Dampfmaschinenexperte: Bertram Hofer
  • Stimmen: Verena Dürr und Bertram Hofer

  • Lullabies to wake up
    von Christine Schörkhuber und Zorka Wollny

    pic Lullabies to wake up

    „Welche Fragen gehen dir vor dem Einschlafen durch den Kopf?“ Mit dieser Frage beschäftigten sich fünfzig Personen aus drei Ländern und aus drei Chören und übersetzten sie in vokale Interpretationen. Die Liedform des Wiegenlieds (Lullaby), ist eine uralte mündliche Tradition an der Schnittstelle von Traum und kollektivem Trauma. Beruhigende Melodien kontrastieren mit beängstigenden oder aufrüttelnden Botschaften, die Sänger*innen und Zuhörer*innen in einem Zwischenzustand zu einer tieferen Ebene von unterbewusster Verarbeitung begleiten.

    Existenzielle Ängste, Alltagssorgen, Selbstzweifel, moralische Reflexionen, Hoffnungen, revolutionäre Utopien und Träume, Identitätsfragen, Wut, politische Dilemmata und vieles mehr tauchen darin auf. Der Chor als kollektiver Körper ist sowohl ein musikalisches als auch ein soziales Phänomen. Bei der Entwicklung der Kompositionen für das Album entstand ein Klangvokabular, dass sich sowohl individuell als auch im kollektiven Klangkörper des Chores artikuliert und sich Melodien, Flüstern, Zischen, Schreien und Murmeln äußert. Es kratzt an einem innersten, verborgenen und individuellen Kern sozialer Dynamiken und spiegelt Dimensionen des politischen sowohl im öffentlichen als auch im privaten Bereich. „Lullabies to wake up“ wurde initiiert und komponiert von Zorka Wollny und Christine Schörkhuber.

    In der Stille deines Schlafzimmers hallt die große Welt da draußen in deinem Kopf nach wie in einer Fabrikhalle.


  • Komposition: Christine Schörkhuber & Zorka Wollny
  • Spatial design, electronics, mix: Christine Schörkhuber & Arnold Haberl
  • Mastering: Mikołaj Bugajak, audio-games.pl
  • Cover object: orka Wollny, 2020
  • Photos: Andrzej Golc, TRAFO Center For Contemporary Art
  • Graphic design: Johanna Forster
  • Special thanks to Zbigniew Lewczuk/Shipyard Szczecin, Ewa Chomicka, Eszter Lázár & Edina Nagy, Hans Knoll, Julia Kochanek & Johanna Wenzel

  • TeilnehmerInnen:
  • Warszaw Biennale, Polin Choir, Warsaw, 2019 Agata Katarzyna Grobel, Aneta Rajca, Anetta Przybył-Bryńska, Anna Jurkiewicz, Anna Krzystowska, Anna Wieczorek, Barbara Baranowska, Barbara Szymanowska, Barbara Walczak, Barbara Popławska, Dagmara Siwczyk, Dominika Jędrzejczak, Edyta Pawłowska, Elżbieta Pachała-Czechowska, Elżbieta Jasińska, Elżbieta Balano, Elżbieta Zawada, Emilia Korsak, Ewa Chomicka, Irena Klein, Irena Wiesiołek, Joanna Olejniczak, Joanna Stankiewicz, Jolanta Nałęcz-Jawecka, Jolanta Mrówczyńska, Justyna Orlińska, Kaja Makaruk, Katarzyna A. Liszewska, Katarzyna Andrejczuk, Kazimierz Gutowski, Kinga Wołoszyn-Kowanda, Magdalena Zaczek, Magdalena Miśkowicz, Małgorzata Kozek, Małgorzata J. Berwid, Małgorzata Czmut, Marcjanna Bulik, Maria Gromadowska, Marzena Czuba, Michael Leiserowitz, Natalia Borawska, Natalia Obrębska, Octavian Milewski, Piotr Woźniakiewicz, Renata Kamińska, Renata Dziurawiec, Svitlana Vlasova, Urszula Iwińska, Zorka Wollny

  • Workshop-Orte und Kooperationspartner:
    Juli 2018, Berlin: "Kleine Galerie" an der Humboldt-Universität
    September 2018, Wien: Galerie Knoll, "Curated by"
    Juli 2019, Warschau: Warschauer Biennale mit dem Polin-Chor (Chor des Jüdischen Museums Warschau).

    Label:
    Inexhaustible Editions, Ljubljana 2022
    inexhaustible-editions.com

    Bandcamp:
    Bandcamp

    Kleine Humboldt Galerie, Berlin, 2018
    Lucas Galindo, Tereza Havlíková, Ezgi Karabulut, Julia Kochanek, Johanna Wenzel, Zorka Wollny

    Galerie Knoll, Vienna, 2018
    Judit Dapin, Imola Galvácsy, Marilies Jagsch, Hans Knoll, Lisbeth Kovacic, Christina Plank, Katarina Scheucher, Zorka Wollny

    Vienna 2020
    Petra Staduan, Christine Schörkhuber, Arnold Haberl