Motorherz von Christine Schörkhuber und Verena Dürr
Lullabies to wake up von Christine Schörkhuber und Zorka Wollny
Getriebenheiten ist die Klammer für zwei Sound-Stücke der Medien- und Klangkünstlerin Christine Schörkhuber, die sie jeweils mit anderen Künstlerinnen realisiert hat. „Lullabies to wake up“ ist ist ein Konzeptalbum zwischen Chorgesang, abstrakter Stimme, Kinderlied, Vocal Noise und Hörspiel, das gemeinsam mit der polnischen Medienkünstlerin Zorka Wollny entstand. Und „Motorherz“ ist ein experimentelles Hörstück, das Christine Schörkhuber gemeinsam mit der Musikerin und Literatin Verena Dürr geschaffen hat. Motorherz Ausgehend von einer Recherche über die Erfindung des Elektromotors und die Geschichte der Elektrizität, entstand „Motorherz“ als künstlerisches Hörstück von Christine Schörkhuber und Verena Dürr. Christine Schörkhuber schöpft aus einem reichen Fundus an analogen Maschinenklängen aus den letzten Jahrzehnten. Es zischen, rattern, knacken, zirpen, rauschen, klicken verschiedenste Motoren, aber auch Buchdruckmaschinen und Drucker finden in diesem Stück Gehör. Sowie Baustellenklänge und die Dampfmaschinen, des leidenschaftlichen Dampfmaschinensammlers und Technikexperten Bertram Hofer, der die poetischen Assoziationen von Verena Dürr zu Industrialisierung, Erfindergeist, Fortschrittsstreben und Fortschrittsglauben mit seinen Geschichten über die Entwicklung der Dampfmaschine kommentiert. „Motorherz“ widmet sich dem durch technologischen Fortschritt ausgelösten Gefühl der Rasanz unserer Zeit. Ein wildes und verspieltes Stück über unsere inneren Antriebe und Getriebenheiten. Lullabies to wake up „Welche Fragen gehen dir vor dem Einschlafen durch den Kopf?“ Mit dieser Frage beschäftigten sich fünfzig Personen aus drei Ländern und aus drei Chören und übersetzten sie in vokale Interpretationen. Die Liedform des Wiegenlieds (Lullaby), ist eine uralte mündliche Tradition an der Schnittstelle von Traum und kollektivem Trauma. Beruhigende Melodien kontrastieren mit beängstigenden oder aufrüttelnden Botschaften, die Sänger*innen und Zuhörer*innen in einem Zwischenzustand zu einer tieferen Ebene von unterbewusster Verarbeitung begleiten. Existenzielle Ängste, Alltagssorgen, Selbstzweifel, moralische Reflexionen, Hoffnungen, revolutionäre Utopien und Träume, Identitätsfragen, Wut, politische Dilemmata und vieles mehr tauchen darin auf. Der Chor als kollektiver Körper ist sowohl ein musikalisches als auch ein soziales Phänomen. Bei der Entwicklung der Kompositionen für das Album entstand ein Klangvokabular, dass sich sowohl individuell als auch im kollektiven Klangkörper des Chores artikuliert und sich Melodien, Flüstern, Zischen, Schreien und Murmeln äußert. Es kratzt an einem innersten, verborgenen und individuellen Kern sozialer Dynamiken und spiegelt Dimensionen des politischen sowohl im öffentlichen als auch im privaten Bereich. „Lullabies to wake up“ wurde initiiert und komponiert von Zorka Wollny und Christine Schörkhuber. In der Stille deines Schlafzimmers hallt die große Welt da draußen in deinem Kopf nach wie in einer Fabrikhalle. Workshop-Orte und Kooperationspartner: Label: Bandcamp: Kleine Humboldt Galerie, Berlin, 2018 Galerie Knoll, Vienna, 2018 Vienna 2020 |