Die Kunst wird gefeiert, indem Kunst gemacht wird. Geschenke an die Kunst sind Kunstwerke – ob visuelle oder akustische Werke, ob Zeichnungen oder digitale Daten, ob große Konzerte oder kleine Performances.
Das Ö1 Kunstradio feiert den Art’s Birthday, der auf eine Fluxus-Initiative von 1963 zurückgeht, im Netzwerk mit anderen Radiokunst-Programmen, besonders mit der Ars Acustica Gruppe innerhalb der Europäischen Rundfunkvereinigung EBU.

Radio RaBe, Bern

Ein röhrender VocoDeer, eine scheppernde Juke-Box und der Klang von scharfen Messern - der Studiengang Sound Arts der Hochschule der Künste rückt der Kunst auf den Leib und feiert mit einer klanglichen Accrochage den 1’000’060. Art’s Birthday.

Mit Körperschallwandlern und selbst gelöteten Kontaktmikrophonen, mit intravenös platzierten Klangerzeugern und Stetoskopen, mit Blasbalgen und allerlei optischen und akustischen Vergrösserungsinstrumenten und mit medizinal-technisch anmutendem Werkzeug rücken sie der 1’000’060 Jahre alten Kunst selbst auf den Leib. Röchelt sie noch, oder pfeift sie auf dem letzten Loch - die Kunst? In einer spiritistisch anmutenden Séance, von ätherischen Klängen begleitet, fragt sich das Personal plötzlich: Und wie klingt denn die Klinge des scharfen Tortenmessers, wie denn der Geburtstagskuchen selbst und macht sich über die Torte her.

Gestaltet von Sound Arts Studierenden der Hochschule der Künste:
Tjefin Yao Fankhauser, *2001; Didier Jan Harb, *2004; Benjamin Kaczor, *1991; Caleb Sean Kohler, *2001; Ian Vincent Martinez Hinrichs, *2002; Julian Frederic Meier, *1993; Juli Andrin Poltera, *2001; Mira Lea Pozzi, *1992; Eric Rüeger, *1996; Ananda Aurel Schürch, *2002 HKB / SOUND ARTS – Bern Academy of the Arts / Sound Arts (Valerian Maly) with guest-students from Art Action Building Research Group - I.S.B.A Institut Supérieur des Beaux Arts de Besançon (Valentine Verhaeghe)

Tschechischer Rundfunk, Prag

Aus Tschechien war eine Performance des Duos Richard Grimm und František Pisarovič zu hören – eine von sechs Performances an diesem Abend, der im Club Punctum in Prag gefeiert wurde. Ihren Ausgang fand die Performance im Familienarchiv eines der beiden Künstlers: Volksmusik-Schallplatten des Großvaters werden mit modularen Synthesizern bearbeitet. Boh Vajec + sklobeton = Formacka heißt die Performance, das ist übersetzt: Gott der Eier + Glasbeton = Musikgruppe.

Richard Grimm is a wide-ranging multi-instrumentalist and performer. He studies composition at Prague's HAMU and, in addition to classical music and his solo project Boh Vajec, he is involved in the projects God and Eve, Sokoloská 18, and also Raptor Koch, where he play drumms.

František Pisarovič is an automotive journalist and also a music producer operating in the fields of electronic music under the pseudonym sklobeton. Together with Boh Vajec, he is also part of the experimental duo Sokolská 18.

Both come from the town of Senica in the west of Slovakia and have been friends for 24 years. Richard hates 4/4 bar and František loves it and they say they plays quite well sometimes.

RTS Culture Espace2, Genf

Aus Genf wurde zum Art’s Birthday unter anderem eine Aufführung von Phil Niblocks Komposition „FeedCorn Ear“ gesendet, interpretiert von der Cellistin Martina Brodbeck. Phil Niblock wurde 1933 in Indiana geboren – er ist Medienkünstler und Komponist, der zunächst mit Tonbandgeräten und ab 1985 mit Computer eine eigene Klangsprache entwickelt hat, für die füllige Drones und lang stehende Klänge mit mikrotonalen Verschiebungen charakteristisch sind.

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