Horst Hörtner bei den Arbeiten zu "realtime"
Die Kommunikationsleitungen werden zur eigentlichen Spielstätte
des Geschehens.
Jeder Ort wird durch akustische, visuelle und binäre Events beschrieben, sodaß
die Summer der Beschreibungen dieser Orte zur Beschreibung eines gemeinsamen zeitgleichen,
immateriellen Raumes wird, dessen Öffnungen und Fenster die Lautsprecher und Bildröhren
der Radio- und Fernsehgeräte sind.
Dieser "vierte" Raum wird ab dem Moment, in dem wir die Sendeleitungen "betreten" erobert,
territorialisiert, um den Zuseher / -hörer in diesen Raum zu ziehen.
Mit dem Etablieren der bisher als Leitungsenden verstandenen "End-" Geräte (Radio, Fernsehen) als Gucklöcher in den Wänden der "telematischen Bühne", beginnt die Ausdehnung des REALTIME-Raumes über die beiden Medien hinaus.
Das bedeutet die Wanderung der Repräsentanzen der Studios durch den Zuschauerraum. Das Radio, der Fernseher wird als Tür verwendet durch die die Agierenden aus dem erobeten Territorium hinaustreten in die Örtlichkeit des Zuhörers, um dann durch eine der anderen Türen wieder im Sendegebiet zu verschwinden.
Hier liegt für mich die Herausforderung dieses Projekts: Die Inbesitznahme eines telematischen Raumes, um, allein abhängig von der Wahrnehmung des Rezipienten, aus diesem Raum heraustreten zu können.
Der Zuschauer übernimmt also an jeder Raumöffnung (an jedem Empfangsgerät)
die Aufgabe, diesen Raum zu erweitern, als Schnittstelle zu agieren und wird so zum
eigentlichen Austragungsort von
REALTIME.