der klangsee

Ein See, eher noch ein Tümpel, an seinen Ufern von Gras bewachsen. Doch tritt man näher, erkennt man eine spiegelnde, perforierte Metalloberfläche, an deren Rändern Gras durch die unzähligen Löcher wächst, ausgerechnet so plaziert, daß man seine Schritte, hastig oder auch gemächlich, nur über diese Fläche fortsetzen kann.

Und kaum hat man die erste Skepsis überwunden und vorsichtig den Rand betreten, wird man einer, die ganze Fläche erfassenden Bewegung gewahr.

Vom Wind gekräuselten Wellen gleich, tauchen unzählige technoide Halme aus den Poren dieses Metallsees auf, verschwinden, um gleich darauf erneut an die Oberfläche zu kommen. - Eine pulsierende Wellenlandschaft.



Dennoch, der Boden trägt und mutig setzt man den ersten Schritt: Die Halme weichen sanft dem Druck und genau in dem Moment, da der Fuß die Oberfläche berührt, man sich endgültig von der Tragfähigkeit der Konstruktion überzeugt glaubt: eine Schrecksekunde, denn plötzlich das Geräusch, als wäre man mitten in eine schlammige Pfütze getreten.


Aber eben nur das Geräusch, kein Wasser, das hochspritzt, kein Schlamm, der die Kleidung beschmutzt.

Und schon keimt die Idee, daß man hier gänzlich gefahrlos der kindlichen Freude am Schlammhüpfen nachspüren könnte.

Doch kaum zwei Schritte weiter, ein neues Geräusch ... als spränge man auf einem Trampolin, ginge man auf knirschendem Eis, raschelndem Laub oder donnernden Schrittes durch eine Kathedrale. Dazwischen ein Klavier, auf dessen Tastatur man zu spazieren scheint. Tja, und weil gleich in der Nähe eine Trommel und eine Flöte zu finden sind, spricht man sich mit seinen Begleitern ab und versucht sich als Kapelle ... vielleicht ein Marsch?...


Mehr als 600 Sensoren verbergen sich unter einem 88 m2 Edelstahl- Wasserspiegel und versorgen das Gehirn der Installation ständig mit Informationen über die Bewegung auf dieser Oberfläche.

Ein Rechner entschlüsselt die Impulse dieses Nervengebindes und beantwortet die Aktivitäten der Betrachter mit visuellen und akustischen Ereignissen.
Durch Verbindung der Sensoren zu Klanggruppen entsteht ein, von tausenden pneumatisch bewegten Konstruktionselementen bewachsenes Klangbiotop, in dem der Besucher den unterschiedlichsten akustischen Erscheinungsformen von Bewegung begegnet.


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