ping

Geräusche der Galeriebesucher werden über Mikrophone aufgenommen, durch digitale Signalprozessoren zeitverzögert und über Lautsprecher wieder in den Raum abgestrahlt.
Die Verzögerungszeiten, und damit die Abmessungen des so entstehenden Klang-Raumes, werden aus dem Zeitverhalten von Internet-Verbindungen abgeleitet.

Zwei PC's in der Galerie sind über Internet mit einem Computer in Dunedin/Neuseeland bzw. in Fairbanks/Alaska verbunden. Über die Testroutine "ping" wird ein Datenpaket von 64 Bytes an den Rechner in Dunedin bzw. Fairbanks geschickt, von diesem wieder nach Innsbruck zurückgesendet und die dabei verstreichende Zeit gemessen.
Die ermittelten Werte bestimmen die Zeitverzögerung der akustischen Signale.

Plandarstellung

PING ist ein Programmbefehl des Internet, eine Testroutine, die es dem user erlaubt zu überprüfen ob ein anderes System aktiv und online ist. Mit einer speziellen Option, "ping -l", kann dabei genaue Information über die Geschwindigkeit der Datenübertragung, respektive über die Auslastung der Verbindung zwischen den beiden Stationen gewonnen werden. Dazu wird ein Datenpaket von 64 Bytes an einen anderen Rechner geschickt, von diesem wieder zurück gesendet und die dabei verstreichende Zeit gemessen.

Da im Internet nicht eine direkte Fernverbindung zu den adressierten Rechnern aufgebaut wird, sondern über eine lange Kette von Knotenrechnern geroutet wird, variiert die Übertragungszeit stark und sehr schnell.
Neben der physikalischen Qualität der Leitungen ist vor allem die jeweilige Benutzerdichte der an dem routing beteiligten Rechner ausschlaggebend.

D.h., die Aktivitätsdichte der user innerhalb des Internets, sowie die Auslastung des globalen Netzes von Telefon-, Daten- und Satellitenleitungen wirkt sich unmittelbar auf den akustischen Raum der Installation aus.

Das Internet besteht aus etwa 1,5 Mio Knotenrechnern und hat ca. 13 Mio User, weltweit.
Schall breitet sich mit 331 m/s* aus, eine Verzögerung von z.B. 0,5 Sekunden bedeutet eine Distanz von 165,5 Metern.
Die aus den Internet-Verbindungen gewonnen Zeitvariablen bestimmen somit die Ausmaße des akustischen Raumes.
"Dehnt" sich der elektronische Raum durch eine Zunahme der Netzwerkteilnehmer aus, werden die Verbindungen langsamer, der akustische Raum wird vergrößert.

Hörbar wird ein Pulsieren des globalen Netzwerkes entlang der Achsen Fairbanks - Innsbruck, Innsbruck - Dunnedin.

* Ausbreitungsgeschwindigkeit der Schallwellen in Luft: 331 m/s bei 0 C und einem Druck von 1,01325 bar


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