Absolute Stille hier. Nichts. Ein fernes Grollen im Ohr. Den Atem noch etwas anhalten. Ja, genau
so. Hm hm, hmhm. Über dem Kehlkopf summen, sich wiegen lassen, perfekt!
Fische. Gelbe Fische, tintenblaue Fische, gelb-blau gestreifte Fische. Fische
mit roten Punkten.
Fische in silbernen Schwärmen, Fische in Bewegung, Fische, die wie tiefgefroren und eingegossen
stillstehen. Präparate aus dem Naturkundemuseum (36 rue Geoffroy Saint-Hilaire, Donnerstags bis
10). Fische, die einfach nur wie Fische aussehen, und Fische, gefährlich bizarr, womöglich mit
Stacheln bewaffnet. Platte Fische, die man erst bemerkte, wenn sie sich, kleine flockige Wolken
aufscheuchend, vom sandigen Grund lösten. Dann auch sportive Fische, die plötzlich aus der bunt
und üppig bewachsenen Korallenwand hervorschießen. Muränen? Lieber nicht zu nahe an die
Felsen `ran. Weiter. Wasser klatscht aufs Ohr wie an eine nasse Kaimauer. Igitt, ein Tintenfisch.
Glierig klebrig weich schießt er auf dich zu und setzt sich, als sei nichts, auf die Taucherbrille.
Bietet dir den Blick in sein Inneres. Oder er packt dich weiter unten. Umschlingt dich mit seinen
Armen, saugt sich fest und geht ans Genital? Laokoon im Kampf mit dem Meeresungeheuer,
Eintrag ins Logbuch der Calypso (ein neues Abenteuer)