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Radio Roadmovie

CURATED BY Matt Smith

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Die Kunstradio-Serie „Radio Roadmovies“ besteht aus radiophonen Reflexionen zu Konzepten, Klischees und Emotionen, die wir mit dem Begriff „Roadmovie“ verbinden. „Roadmovie“ steht hier also für ein Genre künstlerischer Radioproduktion, das seinen Bezugspunkt und Rhythmus aus dem gleichnamigen filmischen Format ableitet. Ganz allgemein betrachtet sind Roadmovies ein Vehikel zur Entwicklung eines Plots. Es ist das einfache und zugleich poetische Konzept der Reise und ihrer Aufzeichnung, das die Entfaltung der Story erst emöglicht. Einige der hervorragendsten (und nicht selten als Low Budget Produktionen entstandenden) Beispiele des Film-Genres „Roadmovie“ verwenden die Bewegung/Reise durch reale Schauplätze zur Veranschaulichung der emotionalen, intellektuellen, kurz der „Seelen-„ Landschaften der Protagonisten. Das klassische Filmgenre Roadmovie ist längst auch in die moderne Literatur eingeflossen und hat nicht nur die Reiseliteratur bereichert sondern auch dem Roman und der Dichtung neue kulturell/medial determinierte Bilderwelten erschlossen.” (Matt Smith)
Für die Radiokunst hat der spanische Radiokünstler/Komponist und Theoretiker José Iges 2004 in der Zeitschrift TELOS (Nr.60) aufgezeigt, dass das Roadmovie ein eigenständiges Genre darstellt. Iges ordnet es der übergeordneten Kategorie der Radio-Soundscapes zu. Die innere Dramaturgie und Entfaltung des Radio Roadmovies ist jedoch weit mehr als jene der Soundscape wesentlich durch die “Reise” bestimmt, u..zw. meist in einem - längst fast untrennbar mit dem Radio verbundenen Vehikel, dem Automobil. Der österreichische Medienkünstler Richard Kriesche stellte bereits 1991 fest: “erst mit dem autoradio hat das radio seine eigentliche definition und bestimmung erfahren. diese geschichte des radios begleitet den geschichtsausschnitt der in bewegung geratenen technischen gesellschaft. von den stationären kästen, über „transistor zu autoradio, vom ruhenden über das mobile zum dynamischen objekt..... die besondere bedeutung des autoradios liegt in seiner einzigartigkeit der verschmelzung der industriellen mit der informationellen kommunikationsebene“.
In der Serie “curated by” können nur einige wenige Beispiele von “Radio Roadmovies” vorgestellt.werden. Sie kommen aus Kanada mit seiner für Roadmovies prädestinierten Weite und verweisen auf eine Fülle unterschiedlichster künstlerischer Arbeiten, die einem solchen Radiokunst-Genre zugeordnet werden könnten und das fast schon zu einem Archetypus gewordene Fahren durch Landschaften in Radiozeit verwandeln.

Link: http://kunstradio.at/THEORIE/index.html
(Richard Kriesche: In the Noise of Signals/ Im Rauschen der Zeichen)

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