DARB - I FETIH

KREISPARTITURBUCH
Rupert Huber

Kunstradio-lnternet-Projekt

Darb-i Fetih ist eine Komposition in mehreren räumlichen und zeitlichen Ebenen.

Ausgangspunkt ist das KreisPartiturBuch im Internet.

Den Möglichkeiten des Mediums entsprechend, wird nicht nur die "musikalische" Partitur, sondern alle Prozesse und Ereignisse, seien sie musikalischer, sprachlicher oder visueller Natur, die zur Fertigstellung des Stückes führen, abgebildet.

Es entsteht im Laufe von 18 Wochen und vier Tagen sowohl das Gesamt-Musikstück, wie auch ein multimediales Buch, das die Entstehung des Musikstückes schildert. Die erwähnte Zeitdauer ergibt sich aus den Bezügen innerhalb der Kreisvorlage. Das erste Bezugsnetz bildet den Prozess der Komposition einer 4stündigen RaumKlanginstallation, sowie einer konzertanten, 20minütigen Fassung in der Besetzung Rauminstallation, Oboe und Stimme ab.

Bis 31. 12. 95 werden die ersten 4 Töne des Kreises mit "links" belegt.


Zum Inhalt:

Die Idee für Darb-i Fetih entstand aus dem Konzept einer Sprachvermischung auf musikalische Weise.

Durch die Verwendung klassischer türkischer Rhythmuspattern und europäischer Melodie- und Konstruktionsschemen entsteht eine musikalische Verschmelzung der beiden musikalischen Ansätze.

Da das allen Menschen ureigene Instrument die Stimme ist, und es hierbei keine Abweichung irgendeines Volkes gab oder gibt; da die Stimme der Schnittpunkt zwischen Musik und Sprache ist und um jede Art der Pädagogik und des EthnoKitsches zu vermeiden, werden Stimm- und Sprachklänge die Basis der Komposition bilden. Ergänzt wird durch eine Oboe und perkussive Samples von Klavier und Schlagzeug, die 40 in der klassischen türkischen Musik verwendete Rhythmuspattern als Basismodule verwenden.

Die Abbildung zeigt : "Kreis der Töne eines 24stufigen Systems aus der 1913 erschienen ViolinSchule für das Spiel der klassischen türkischen Musik".

Jeder der abgebildeten Noten wird im Laufe von 18 Wochen und vier Tagen ein Link zugeordnet: es bleibt Dir überlassen, herauszufinden, wo was und seit wann liegt.

-( wie aus der Vorlage zu ersehen ist, stehen die ersten vier Noten in Bezug zueinander; die zweite mit der ersten, die dritte und vierte mit der ersten. Ausgangsbasis ist somit die erste Note. Den anderen, auf diese erste Note bezogenen Tönen werden sowohl im Stück als auch im sprachlichen Prozess während der Komposition wichtige Ereignisse zugeordnet. Es entsteht nach dem Zuordnen aller 73 Noten zu ihren entsprechenden Links eine Partitur wie auch ein mit der literarischen Technik des "stream of conciousness" vergleichbarer Assotiationskreis, ein Schema des sprachlichen und assotiativen Prozesses während der Komposition. Im Kreis gibt es 18 Bezugstöne und vier einzeln stehende Töne. Beginn: 21.12.95 Nach Ablauf dieser Zeit wird eine DokumentationsCD des Stücks angefertigt, und das Internet Projekt beendet.

Dem Kreis im Internet entspricht ein räumlicher während der Installation, die LiveKomposition schickt die Besucher der Galerie u.a. im Kreis um die Säule in der Mitte des Raumes.