sound drifter

algorythmics
winfried ritsch
In zusammenarbeit mit der
hochschule für musik, graz,
institut für elektronische musik (iem)
http://iem.mhsg.ac.at/ritsch/
ritsch@iem.mhsg.ac.at
Klangobjekte in Form von Klangdateien, Mikrokompositionen und Live-Signalen driften (wandern) selbständig in einer verteilten Installation. Dabei wird an mehreren Orten das Material in Form von Klangobjekten verschieden an die Situation angepasst interpretiert. Statische Klänge werden gleichberechtig neben Live-Signale und Echtzeit-Computer-Kompositionen gestellt.

Die Interpretation des Materials wird je nach Situation vorgenommen, wobei drei Grundtypen entwickelt werden, eine RoomDrifter 3D-Spatialisation für N-Lautsprecher mit hoher Dynamik für abgeschlossene Räume, ein RoamingDrifter für Flächenspatialisation für mehrere verteilte Lautsprecher mit Dynamik für Aussenbereich bzw.belebte Räume (Cafe,...) und ein StreamDrifter mit entsprechender Dynamik und Stereo/Mono Interpretation zur Erzeugung von Livestreams, Radiosendungen und Frontalbeschallung.
Das System:
Klänge, die auch repräsentativ für den jeweiligen Ort der Einspeisung sein sollten (Realklänge aus der Umgebung oder Sprachelemente) und Mikrokompositionen in Form von kleinen CSound-Kompositionen befinden sich in einem Datennetz. Gleichzeitig werden zugespielte Live-Streams als "Fenster" gleichwertig mit den anderen Objekten in das System aufgenommen. Hier sollte zwischen "Ambient-Streams" und "Main-Streams" unterschieden werden.

Dafür werden am Institut für Elektronische Musik in Graz eigene Programme entwickelt, welche das Driften der Klänge, Kompositionen und Streams in Form von Datenaustausch sowie das dynamisches Routing von Livestreams vornehmen.
SOUND DRIFTER ist ein Programm, das den Lebensbereich für diese Quellen bereitstellt und kontrolliert. Für den Benutzer stellt dieses Programm ein Fenster zu dieser virtuellen Klangwelt dar und ist das softwaremäßige Interface zur Realwelt.

Es können neue Klänge, Mikrokompositionen und Livestream eingespeist werden. Diese erweitern somit die Klangvielfalt von SOUND DRIFTING.

Der Benutzer kann jederzeit erkunden, welche Klänge noch vorhanden sind und welche neu angekommen oder erzeugt wurden.
Es ensteht eine eigene Soziologie von Klangobjekten, die vordefinierten Gesetzen ausgeliefert sind. Der Mensch wird zum Rezipienten dieser Welt. Ein Vergleich wäre ein Aquarium mit Fischen, welches einen abgeschlossenen Lebensbereich darstellt, an dem sich der Mensch erfreut. Er hat die Aufgabe des Pflegers und Betrachters.