Wolfgang Temmel   Liesl Ujvary   Jana Wisniewski   Robert Zahornicky


Gue SCHMIDT

VOLK

VOLK/FOLK, visuell-akustische Installation, 2002


  VOLK/FOLK, 5:35, 2002

"Nicht die Photographie ist blind – allein die Wahrnehmung braucht Schulung"! (anonym, 1968)

Der akustische Teil dieser Arbeit ist eine Anhäufung aus zusammengesetzten Hauptwörtern, welche dem Wortstamm VOLK zugrunde liegen. In Verbindung mit anderen (zweiten) Grundwörtern wie zum Beispiel MUND (Volksmund), wird die Variationsbreite sichtbar und somit auch deren Abstraktionsgrad.

Dieser oben genannten Anhäufung sind Wörter beigemengt, welche nur intentional einen Zusammenhang zu VOLK herstellen. Sie strukturieren den gesprochenen Textblock a-rhythmisch.

Die gesamte sprachliche Sequenz wurde im Studio bearbeitet und dabei mit einem Effekt versehen, welcher, je nach Sprachintension (Volumen, Lautstärke oder Betonung), ein oder mehrere Elemente eines Schlagzeugs (zum jeweiligen Wort) hörbar werden lässt. Diese Schlagzeuggeräusche bilden quasi die rhythmische Struktur der Klangarbeit.

Der Bildteil in dieser Installation, gleichsam eine Anhäufung von reproduzierten unscharfen Photographien (!) – vermittelt durch zwei Diaprojektoren in Endlosbetrieb – erhöht letztendlich den diffusen Charakter der Wortbedeutungen. Das rhythmische Schalten der Projektoren, vermischt mit den gesprochenen Worten und den Schlagwerksklängen, verweist hiermit weiters auf deren ma(r)schinierte Form – die Diffusion wird hiermit haptisch.

(Gue Schmidt)


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