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Jon Rose:   The Relative Violin                                       
WIEN - VANCOUVER

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JON ROSE: THE RELATIVE VIOLIN
Wien - Vancouver
on site -on line -on air
7.Dezember 1999
19:30 (CET) / 10:30 (PST) - open end.

In dieser ungewöhnlichen - und unterhaltsamen - Geigennacht wurden der Klang und die Technik hevorragender realer Geiger dem allgegenwärtigen Klang jener Aufzeichnungs- und Sendetechnologien gegenübergestellt, die in unserem heutigen akustischen Environment bestimmend geworden sind - dem Sampler. der Schallplatte, dem Radio und dem Internet. Diese neuen Technologien erlauben es auch, dass die Aufführungen der Geigennacht eine für einen traditionellen Konzertsaal ungewohnte visuelle und räumliche Erweiterung erfahren. Klänge, Stimmen und Bilder mischen sich live von ferne (Vancouver) in das Geschehen in Wien. Hier wiederum werden mithilfe neuester interaktiver Systeme in Real Time via MIDI nicht nur Geigensamples sondern z.B. auch Projektionen von erstaunlichem Bildmaterial kontrolliert, darunter ein Video, das die chinesische Künstlerin Ying Li Ma in einer chinesischen Geigenfabrik aufgenommen hat.

In Wien bilden Ausstellungsstücke aus dem einzigartigen Rosenberg Museum in Violin (Slowakei) den würdigen Rahmen für eine spannende Nacht voller Geigenüberraschungen.

Die Programmabfolge im Radiokulturhaus Wien (19:30 - ca. 01.00 früh) bildet den Augangspunkt für alle anderen Versionen des Events:

So reagieren die MusikerInnen, die im Grand Lux Theatre des Kunstzentrums Western Front in Vancouver simultan zu der Veranstaltung im Wiener Radiokulturhaus eine Matinee gestalten (Beginn 11 Uhr Lokalzeit), in dieser auf das, was in Wien aufgeführt wird, z.B. indem sie Fragmente/Samples der Wiener Aufführungen in ihren Beiträgen verwenden.

Ermöglicht wird das dadurch, dass die beiden on site-Ereignisse in Wien bzw. Vancouver via Internet miteinander verbunden sind. Auf einer eigenen Projektseite sind die Ereignisse in Wien und Vancouver als Live Real Audio Streams abrufbar. Webcams an beiden Locations liefern Bildmaterial für Projektionen am jeweils anderen realen Schauplatz bzw. geben Einblick in das Geschehen an beiden Orten.

In Wien ist der Live-Stream aus Vancouver auch im Radiocafé zu hören. BesucherInnen des Events im Radiokulturhaus können also in einem Rundgang nicht nur die Exponate des Rosenberg-Museums (im Grossen Saal und im Foyer des Radiokulturhauses) besichtigen sondern dabei mit einem Abstecher ins angeschlossene Radiocafé auch noch zwischen der Wiener Version (Grosser Saal) und der Vancouver-Version von "The Relative Violin - Vancouver-Vienna" pendeln.

Ab 23 Uhr wird dann zusätzlich vom Studio 4 des Wiener Funkhauses aus eine eigenständige Live-Radioversion von "The Relative Violin Wien - Vancouver" gestaltet, u.zw. unter Verwendung dessen, was in den vorausgehenden Stunden in Wien und Vancouver produziert worden ist bzw. simultan noch produziert wird. Auch wenn das Publikum an den realen Schauplätzen schon längst nachhause gegangen ist, geht "The Relative Violin Wien -Vancouver" also im Studio 4, auf Österreich 1 und im Internet noch weiter (bis 6 Uhr MEZ früh). Diese spezifische Radioversion schlägt sich auf der Projektseite des vernetzten Events im Internet in einem weiteren Stream und einer weiteren Webcam nieder, die das Live-Geschehen im Studio 4 zeigt.

"The Relative Violin - Vancouver-Vienna" könnte auch als ein temporäres vernetztes on site-on line- on air-System betrachtet werden, in dem Material aus einem imaginären Geigenmuseum (also der Geschichte und Gegenwart dieses Instrumentes und seiner Musik) durch reale und virtuelle Räume und über verschiedene Medien prozessiert wird. Und zwar von MusikerInnen, die unterschiedlichen Generationen und Musiktraditionen angehören und u.a. auch von durchaus unterschiedlichen Werkbegriffen ausgehen. Die spezifischen musikalischen und z.T. auch visuellen Konfigurationen, die in dem temporären, interkontinentalen System "The Relative Violin - Vancouver-Vienna" entstehen, werden selbst wieder Beiträge zu dem imaginären Museum der Geschichte und Gegenwart der Geigenmusik.

Die BesucherInnen vor Ort, die HörerInnen von Österreich 1 und die UserInnen, die weltweit zur Relative Violin Homepage zugang haben, schaffen sich ihre jeweils eigene Version des Events und ordnen sie in ihr ganz persönliches Geigenmuseum ein.