Kommentar einer Besucherin
Ich bin die Besucherin der Veranstaltung.
Was ist mit einer Veranstaltung los, auf der sich eine Besucherin so
leicht
identifizieren kann? (Achtung: es kann sich auch um eine Tarnung
handeln!)
Mein erstes Erlebnis: 1. Woche nach dem Brunch, auf dem Tisch der
Kantine
britische Nahrungsmittel: IT'S NOT BUTTER! Seltsame Gerueche, die sich
beim
Aufschrauben der Dosen verbreiten. Interessante Installation.
Dann werden Kaffe & Kuchen serviert, die Performance beginnt.
Ein gelungener Sonntag-Nachmittag, ich gehe nach Hause mit dem Gefuehl,
an
etwas Privatem teilgenommen zu haben.
Die Kommunikation unter den
Gastgebern geschieht auf mehreren Ebenen, die aber nicht augenscheinlich
sind. Ich bin bereit, alles vorgefundene zu dieser Kommunikation
dazuzuzaehlen /auch die Nicht-Butter-Dose.
Sind das Kuenstlerinnen bei der Arbeit? Ueber so etwas mache ich mir
keine
Gedanken. Ich bin eine egoistische Besucherin und kuemmere mich nur um
mein
Wohlergehen, bzw. um die Abwesenheit von Langeweile.
Nach mehreren Visiten wird auch mir der Anspruch klar, Klang und
Visuelles
zusammenzubringen. Der zentrale Punkt scheint von Anfang an die Kueche
- im
woertlichen und im uebertragenen Sinne - zu sein. Dass der Seh- und
Hoersinn in der Kueche nicht ausreichend sind, ist klar. Die feineren
Verbindungen, die bei dem Streit der 3. Gruppe um die "perfekte Stille"
vergessen werden, entstehen vielleicht ueber Tast-, Geschmack- oder
Gleichgewichtssinn. (Ist im Dunkeln mit geschlossenen Augen schaukeln
STILLE?)
Der gute oder schlechte Geschmack, die Zutaten, der Kuchen, dessen Teil
wir
alle sind: die Fremdstoffe (die Besucherin?), gentechnische
Veraenderungen?
Jeder hat einen anderen Kuchen im Kopf als im Bauch.
Alles in allem: ein spannendes Erlebnis, mit Betonung auf Musik/Klang.
Und: vielen Dank fuer die Gastfreundschaft!
Die Besucherin
|