among_others 3 - group 3: MUTE - 12.05. - 23.05 '99

WERNER DAFELDECKER / Wien


Geboren 1964 in Wien. Lebt und arbeitet in Wien.

Seit 1984 Freischaffender Musiker & Komponist

Seit 1992 Konzentration auf zeitgenössische, improvisations- und elektronische Musik sowie "grenzüberschreitende" Projekte.

Kompositionen für Ensembles und Projekte wie: Klangforum Wien, European Tuba Quartett, Polwechsel, Shabotinski, Loose Music, Ton Art... Rundfunk, Theater und Filmmusik.

Seit 1994 Zusammenarbeit mit dem Kontrabassisten Uli Fussenegger - Gründung des Avantgardelabels DURIAN RECORDS.

Projekte, Konzerte u. a. mit: Eugene Chadbourne, John Butcher, Kevin Drumm, Gene Coleman, Christian Fennesz, Franz Kogelmann, Christoph Kurzmann, Radu Malfatti, Ned Rothenberg, Jim O'Rourke, Elliot Sharp, Burkhard Stangl, Tom Varner, Ensemble Maxixe, Klangforum Wien, Ton. Art u.a.

Eigene Projekte: Polwechsel Shabotinski

Teilnahme an internationalen Festivals in Europa, Asien und Amerika.
CD-Aufnahmeleitung und Produzententätigkeit;
Veröffentlichungen für HatART, Random-Acoustics, plag dich nicht, Durian Records, Extraplatte;

DISKOGRAPHIE:
1987 Ton.Art "Ant.Ort" EX 63 LP
1989 Ton.Art "ZU" Hat Art CD 6034
1990 Striped Roses "Bonsai Beat" EX 103 CD
1991 ......... "Vrhunec" EX 128 CD (mit Walter Malli)
Ton.Art "Mal Vu. Mal Dit" Hat Art CD 6088
1992 ................... "Markknochen" EX 152 CD (Burkhard Stangl, M. Moser)
Striped Roses "+" EX 173 CD
Q.uit "Comprovisations" EX 166 CD (w/Ned Rothenberg, Tom Varner, Max Nagl, Burkhard Stangl
1993 ................... "Hot Burritto # 2" EX 186 CD (Eugene Chadbourne, Malli)
1994 Striped Roses "Insections" EX 209 CD
1995 Polwechsel "Polwechsel" RAcoustics 009 (w/ Radu Malfatti, Burkhard Stangl, Michael Mose
................... "Bogengänge" Durian 099 CD (Uli Fussenegger)
1996 Maxixe "Loose Music" RAcoustics 015
1997 ............ "Diphtongs" Durian 005-2
Shabotinski "Stenimals" Plag dich nicht 007
1998 Polwechsel "Polwechsel" HatArt 112
Polwechsel "2" HatArt 119 (John Butcher, Michael Moser, Burkhard Stangl)

Werner Dafeldecker
Genauigkeit und Verlust - zwischen diesen Polen, die vorerst nichts miteinander zu tun zu haben scheinen, oszilliert die Musik von Werner Dafeldecker. Genauigkeit wird in jeder Faser gefordert, vom Kompositionsprozess bis hin in das kleinste Detail der spielerischen Ausführung. Das Moment des Verlustes erfüllt eine merkwürdige Doppelrolle: Nichts in dieser Musik ist von solcher Verlässlichkeit wie das Warten auf den Verlust. Doch was wie die Beschreibung eines finalisierenden Prozesses klingt, ist der formale Antrieb dieser Musik....

"Die kompositorische Entscheidung ist, sich für einen Klang aufgrund des Vertrauens in ihn zu entscheiden: Hält der Klang durch, hat er genug Kraft, über längere Strecken vin verschiedenen Kontexten eingesetzt werden zu können. Die Inspirationsquelle ist der Klang. Dann kommt die Ebene: Wie weit kann man einen Klang strapazieren, was kann man alles damit machen, in welchen Kontext kann man ihn auf welche Weise stellen."

...Es geht um die Tragfähigkeit einzelner Klänge, einzelner Klangereignisse. Es geht um deren Potential, Brücke zum nächsten Ereignis zu sein. Daraus resultiert Form. Das heisst aber eben auch - zurückführend zu den Begriffen Ganauigkeit und Verlust: Es ist jeweils der Verlust der Tragfähigkeit, der die Musik weitertreibt....

Christian Scheib, 1994

Improvisation im Spannungsfeld von kompositorischen Strukturen ist der Bereich, in dem sich die Arbeit von Werner Dafeldecker ansiedelt. Jahrelange Klangrecherchen, akustische Grundlagenforschung und die Schaffung eines persönlichen Klangarchivs sind die Basis dieser Arbeit. Das Geräusch steht heute längst emanzipiert neben anderen musikalischen Klangmanifestationen. Seine Ausdifferenzierung ist jedoch bei weitem noch nicht abgeschlossen und bekommt einen neuen Akzent durch die rezenten Bearbeitungsmöglichkeiten mittels Computer, die wiederum mit der Spielweise auf "traditionellen" Instrumente rückkoppeln und zurück. Ein Aspekt, dem sich Dafeldecker widmet.



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