among_others 3 - group 3: MUTE - 12.05. - 23.05 '99

AXEL STOCKBURGER / Wien


Axel Stockburger

Geboren 1974 in München. Lebt und arbeitet in Wien.

Studium der Philosophie und Kunstgeschichte an der Universität Wien
Studium an der Hochschule für Angewandte Kunst, Meisterklasse f. Visuelle Mediengestaltung bei Prof.P. Weibel.

Ausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen
1995 "Appendix", Mini Art Fair, ArtClub, Wien Präsentation des Videosamplers "Position High", ArtClub, Wien "Event2", Wien

1996 "Hors Saison", Villa Arson, Nizza
"Super8", Jadengasse, Wien
"Product,Process&Beer", Wien
"49.99 Francs", Nice Fine Arts, Nizza
"Soundscapes", Villa Arson, Nizza
"Ausstellung französischer und österreichischer Künstler", Heiligenkreuzerhof, Wien
Mitarbeit am Projekt "Lokal TV". Depot, Wien Visuals, Videofeed für die Clubs; Labels : "Alien Bass", "famos", "Sabotage",

1997 "A Box is a Box is a Box", Sargfabrik, Wien
"Strange Encounters", Bricks & Kicks, Wien
"Still", Salle de Bal, Wien
"Little Explorers", Bricks&Kicks,Wien
Visuals für die Clubs "Rewind" , "La Boum Deluxe", ”MIOOOW",“Tempo“,“SUB“
Mitarbeit am TV-Projekt "TIV "

1998 ”Through_Video“, Brasilica, Wien
”Cracks & Numbers”, Kunstbüro Wien
”Junge Szene“, Secession Wien
”o-o-o-o“, Kunstraum Büchsenhausen,
Innsbruck-   ”Yours Sincerely“, Sofia Municipial Gallery, Sofia   ”STROBE“-magazin, Steirischer Herbst, Graz

Axel Stockburger Video-Klanginstallationen:
"Der akusmatische Weg", 1997
"Mikrophone" & "Pong“, 1998

Arbeit im audiovisuellen Feld

Acousmatic, [...], describes "sounds one hears without seeing the originating cause". Radio, phonograph, and telephone, all which transmit sounds without showing their transmitter, are acousmatic media by definition. (Michel Chion, 1990)

The Space defined by the sound is not the same as that once constructed by the image. (Michel Chion,1991)

Exemplarische Untersuchung des Verhältnisses von Bild und Ton in der Konstruktion von stereotypen Wahrnehmungskonventionen in den "audiovisuellen" Medien Film und Fernsehen in der Form von Videoinstallationen ("Der akusmatische Weg",1997; "Mikrophon", “Pong“,1998)

Speziell das Phänomen des Akusmatischen (Klang, dessen Quelle außerhalb des Bildraumes, Screen, Monitor liegt) stellt ein in der Syntax der audiovisuellen Medien wesentliches Element dar, dessen theoretische Rezeption bzw. Aufarbeitung ausgehend von den Texten Michel Chions noch nicht umfassend erfolgt ist.

Michel Chion hatte [...] die Praxis griechischer Philosophievermittlung im Auge, als er in der Begrifflichkeit des "Acousmoniums“ sensorische Prozesse analysierte, die den Blick vom Hörsinn trennen. Der Standpunkt der zitierten philosophischen Schule bestand darin, daß der Vortragende durch einen Vorhang von den Zuhörern getrennt sein sollte, um die grösstmögliche Konzentration auf die Worte des Philosophen zu lenken. Dieser Standpunkt, der der Praxis von zeitgenössischer kommerzieller Multimedialität a la MTV strikt entgegensteht, diente Axel Stockburger zum Ausgangspunkt einer Video-Klanginstallation, die im 7 Meter langen Gang des Institutes am Salzgries gezeigt wurde. Beim Betreten der Räume fällt einem ein entfernt aufgestellter Monitor ins Auge, der knapp aneinandergeschnittene Sequenzen von Personen zeigt, die eine Tür öffnen und sich daraufhin zum Betrachter hinbewegen. Die Bewegung erfolgt stumm bis zu dem Moment, in dem der jeweilige Akteur das Bildfeld verlässt und der Monitor den leeren Gang zeigt. Diesen Moment der Umkehr hat Stockburger zum Umkehrpunkt von Sehen und Hören erklärt, indem er genau dann Schrittgeräusche aus einem Monitor einspielt, der sich über dem Kopf des Betrachters befindet. Das dialektische Spiel von Ton und Bild wird unterstützt durch eine raum-paradoxale Anordnung von Monitor, Lautsprecher und Betrachter: Der Video-Akteur, der seinen Bildkasten nicht verlassen kann, springt mittels des akustischen Kanals plötzlich aus dem Monitor [...]

in die dritte Dimension. (Mathias Fuchs, Eikon 21/22, S.132)



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