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Dienstag, 4. Mai, WUK/Großer Saal, 20.00 Uhr


PHILL NIBLOCK
mit Ulrich Krieger & special guests


"Godfather of Ambient" (Brian Eno)


Der 1933 in Indiana geborene "intermedia artist" Phill Niblock verknüpft in seiner technisch wie auch ästhetisch herausfordernden Arbeit die Disziplinen Musik, Film, Fotografie, Video und Computerkunst, wobei diese Medien zwar ineinander übergehen, aber auch Kontraste bilden und auf mehreren Ebenen gleichzeitig wirken. Niblocks Musik zeichnet sich vor allem durch lang angehaltene Töne, Mikrointervalle, reiche Harmonik und Obertöne wie auch obsessive Cluster aus. Seine Kompositionen entstehen aus mehrspurigen Aufnahmen von genau festgelegten Frequenzen, die entweder von Musikern gespielt oder elektronisch erzeugt werden, er arbeitet aber auch mit "gefundenem" Tonmaterial, das er in seinen Performances mit Live-Musik zusammentreffen läßt. Für seine Filmaufnahmen hat er sämtliche Kontinente bereist: "Ich war auf der Suche nach Bewegung, die Tanz ist - aber ohne Tänzer. Und das habe ich in der manuellen Arbeit traditioneller Kulturen gefunden: Bewegungen, die sich von ihrem Inhalt gelöst haben und nicht mehr bewußt wahrgenommen werden."
Phill Niblocks Musik ist in gewisser Weise ein Oberflächenexperiment mit der Spannung von Statik und Mobilität. "Es geht nicht um Bedeutung, sondern um Klang." Zwischen Bild und Klang gibt es keine Koordination; die Phasenverschiebungen, die sich zwischen den repetitiven Bewegungen in den Filmen und den Reibungen der Musik entfalten, haben keinen Autor. Sie entstehen von selbst, jedesmal anders. Der ästhetische Schock bleibt sich gleich: Man erlebt einen radikalen Ausstieg aus der gewohnten Wahrnehmung von Zeit bis hin zum Hypnotischen. Diese Belagerung der Sinne läßt dem Denken (vielleicht gar dem eigenen Ich) keinen Raum, die Stille danach ist betäubend. ("Neue Züricher Zeitung")
Phill Niblock ist nicht nur mit seinen Intermedia-Performances international vertreten (MOMA oder Whitney Museum in N.Y, Paris Autumn Festival, Palais des Beaux Arts in Brüssel, Akademie der Künste in Berlin), er ist auch Direktor der Experimental Intermedia Foundation in New York, die er u.a. mit Trisha Brown und Elaine Summers 1968 begründet hat und die seither in über tausend Konzerten und Performances einen tiefen Einblick in das Who's who der experimentellen Szene bietet.

Bei der Wiener Performance wird Phill Niblock mit dem Berliner Saxophonisten, Komponisten und Improvisator ULRICH KRIEGER auftreten. Special guests: Werner Dafeldecker, Alan Licht, Dean Roberts, Burkhard Stangl und Martin Zrost.



ao3 Infoline: Kunsthalle Exnergasse 401 21/42
ao3 Ticketinfo: WUK Kasse 401 21/70 (Mo-Fr 14.00-18.00 Uhr)