Der
US-amerikanische Zoologe Donald Redfield Griffin wurde als Entdecker
der Echoortung der Tiere bekannt. Das Radiostück "1799. How to
become-bats?" geht auf Konzepte und Ideen ein, die er in seinem 1959
veröffentlichten Buch „Echoes of bats and men“
(„Vom Echo zum Radar“) formulierte. Darin zeigt Griffin
– nachdem er wesentliche Grundlagen der Klangverteilung und ihrer
Nutzung durch viele Tierarten erläutert hat – systematisch
Parallelen zwischen Tieren, vor allem Fledermäusen, und Menschen
auf. Einige der Aussagen Griffins dienen als Ausgangsthesen für
die Konstruktion verschiedener Erfahrungsmöglichkeiten des
Radioraumes in Form dieses Hörstücks.

Das Stück ist eine fiktive Dokumentation über
Ähnlichkeiten des akustischen Raumes, den Fledermäuse in
kompletter Finsternis bewohnen, und jenes durch Technik vermittelten
Raumes, den Menschen mit akustischen Prothesen (wie dem
Radioempfänger) schaffen. Zur Verwendung kommen in der
elektroakustischen Komposition mit speziellen Mikrophonen aufgenommene
Geräuschen von Fledermäusen und anderen Tieren, Bearbeitungen
digitaler Daten, elektronische Signale und Radiowellen, menschliche
Stimmen, die Auszüge aus Griffins Text lesen. Die Komposition
zeichnet eine psychische Route zwischen auditiven Welten verschiedener
Arten, einem klingenden Raum, in dem tierischer Ultraschall und
elektronische Signale immer weniger unterscheidbar werden.
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